Während wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, dürfen wir mit dem Psalmisten sagen: »Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann arbeiten umsonst, die daran bauen« (Ps. 127,1).
Der Herr hat Großes getan, und wir danken Ihm, dass viele Geschwister und Gemeinden an Seinem großartigen Wirken Anteil hatten und haben – Anteil daran, dass unzählige Menschen in der Ukraine, in Kasachstan, Afghanistan, Griechenland, Rumänien, Deutschland und mehr mit dem Wort Gottes in Form von Predigten, persönlichen Zeugnissen, Bibeln und bibeltreuen Schriften sowie Audiomedien erreicht wurden, und dass Missionare und verfolgte Christen finanziell und im Gebet unterstützt und getragen werden konnten.
Afghanistan
Die Arbeit unserer Glaubensgeschwister in Afghanistan sieht seit eineinhalb Jahren anders aus als zuvor. Vorher hatten sie Unternehmen gegründet, wie einen Kindergarten, Grundbildungskurse, Nähkurse für Frauen und IT- und Englischkurse für Männer. Diese Initiativen boten eine großartige Möglichkeit, persönlichen Kontakt aufzubauen und das Evangelium zu verkündigen.
Wenn der Kontakt erst einmal aufgebaut war, trafen sich die Geschwister mit einzelnen Menschen, die mehr erfahren wollten und Fragen hatten, um mit ihnen weiter über Christus zu sprechen. Diese Vorgehensweise ist jetzt nicht mehr möglich, weil nicht nur die Tatsache, dass sie Christen sind, eine Gefahr für sie ist, sondern auch der Unterricht selbst für sie gefährlich ist. Zudem sind diejenigen, die diese Arbeit organisiert hatten und deren Namen bekannt sind, in den Untergrund gegangen oder haben das Land verlassen.
Also zeugen die Gläubigen, die den Mut dazu haben, in ihren Familien und in ihrer Nachbarschaft von der rettenden Botschaft. Das, was der Herr seither bewirkt hat, muss uns unweigerlich an Philipper 1,12-14 erinnern: »Ich will aber, Brüder, dass ihr erkennt, wie das, was mit mir geschehen ist, sich vielmehr zur Förderung des Evangeliums ausgewirkt hat, sodass in der ganzen kaiserlichen Kaserne und bei allen Übrigen bekannt geworden ist, dass ich um des Christus willen gefesselt bin, und dass die meisten der Brüder im Herrn, durch meine Fesseln ermutigt, es desto kühner wagen, das Wort zu reden ohne Furcht.« Die stärksten und aggressivsten Mächte können nicht verhindern, dass das Evangelium von Jesus Christus sich ausbreitet. Die Pforten des Totenreiches werden die Gemeinde Christi nicht überwältigen.
Gottes wunderbare Gnade ist wirksam, auch wenn wir denken, dass es in so einem Land wie Afghanistan, das im Weltverfolgungsindex auf dem ersten Platz steht, unmöglich ist, die rettende Botschaft zu verbreiten. Unsere verfolgten Geschwister wollen und können nicht schweigen. Trotz aller Drangsal und Not schrecken sie nicht vor Gefängnis oder Hinrichtung zurück, sondern im Vertrauen auf den Herrn zeugen sie unter ihren muslimischen Mitmenschen mutig von Christus. Im vergangenen Jahr durften durch dieses Zeugnis und vor allem durch Gottes gnädiges Wirken 32 Afghanen zum wahren Glauben an Christus kommen und getauft werden.
Ein weiterer Bruder wurde in dieser vergangenen Zeit zum Ältesten eingesetzt, und fünf afghanische Geschwister wurden ausgesandt, um auch in andere Städte des Landes zu reisen und den Menschen dort das Evangelium zu bringen.
Lasst uns alle für sie beten, »damit [ihnen] das Wort gegeben werde, sooft [sie ihren] Mund auftu[n], freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekannt zu machen« (Eph. 6,19), und »damit das Wort des Herrn [ungehindert] läuft und verherrlicht wird« (2.Thess. 3,1).
Unsere Geschwister bedanken sich ganz herzlich für all die finanzielle Unterstützung. Dadurch konnten insbesondere die Ältesten, die Missionare und ihre Familien unterstützt werden. Die bedrängten Christen in Afghanistan erleiden zurzeit schwerste Verfolgung und harren dank der Gnade Gottes im Glauben und Dienst aus – begleitet von unzähligen Gebeten ihrer Geschwister.
Kasachstan
Dem Herrn sei Dank, dass auch in den größtenteils muslimischen Dörfern in Kasachstan die Missionsarbeit weiter fortgeführt werden konnte. Einer der Brüder, die über Jahre den Muslimen das Evangelium von Jesus Christus verkündigt haben, ist Bruder Raschid. Er wurde selbst durch Gottes wunderbare Gnade aus der Finsternis des Islam gerettet und diente daraufhin seinem islamischen Volk durch die Verkündigung der rettenden Botschaft. Gott wirkte durch seine treue Verkündigung, sodass einige Menschen zum wahren Glauben an Christus kamen und getauft wurden. Jetzt wurde unser Bruder zum Ältesten der neuentstandenen Gemeinde eingesetzt. All diese jungen Christen in der Gemeinde kamen wie er aus dem Islam und tiefem Aberglauben.
Bruder Raschid hat nun eine neue Aufgabe im Reich Gottes; doch die Geschwister, die ebenfalls in die Dörfer gingen, setzen diese Arbeit weiter fort, im Vertrauen darauf, dass Gott diesen Dienst gebraucht, um Seiner Gemeinde noch mehr »lebendige Steine« hinzuzufügen (1.Pt. 2,5). Bitte betet für diese Geschwister und für ihren Dienst.
Zudem wurde durch die Missionare Omar und Sarah im letzten Jahr eine weitere Gemeinde in Kasachstan gegründet. Die meisten dieser Gemeindeglieder sind ebenfalls aus dem Islam zum Glauben an Jesus Christus gekommen.
Griechenland
Mit der Unterstützung freiwilliger Spender und christlicher Organisationen konnten auch einige Tausend Bibeln und weitere Literatur nach Athen (Griechenland) verschickt werden.
Orthodoxe Griechen und Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, aus Palästina, Somalia, Afghanistan, Pakistan, Bangladesch und vielen anderen Ländern wurden mit Gottes rettender Botschaft erreicht.
Unser Bruder Petros, der in Deutschland aufgewachsen ist, dann durch Gottes Gnade errettet wurde, wirkt seit einigen Jahren als Missionar mitsamt seiner Familie in Athen. Die Geschwister stellen regelmäßig Büchertische in der Stadt auf, verteilen Schriften, sprechen mit Menschen, und gerade dort entstehen viele Kontakte zu den Einheimischen und zu vielen Flüchtlingen.
Durch diese Arbeit in der Innenstadt ist ein Hauskreis von Flüchtlingen entstanden, in dem ihnen über Monate hinweg der Ratschluss Gottes vermittelt wird. Einige Flüchtlinge kamen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus, und unsere Geschwister durften sie in den Anfängen ihres Glaubenslebens begleiten.
Erstaunlicherweise gibt es in Athen auch viele kubanische Flüchtlinge. Da sie nicht als Flüchtlinge anerkannt werden und somit auch keine Unterstützung bekommen, haben sie es besonders schwer. Um sich die Miete leisten zu können, teilen sie sich ihr Zimmer meist mit 5-7 Personen und sind für alle weiteren Bedürfnisse auf die Barmherzigkeit ihrer Mitmenschen angewiesen.
Aber auch darin zeigt sich die Güte und Gnade Gottes, weil einige sehr offen für das Evangelium sind und in einem Hauskreis mit großem Interesse zuhören, während die grundlegenden Wahrheiten aus Gottes Wort vermittelt werden. Wir erwarten gespannt und sind gewiss, dass Gott, der Herr, Frucht daraus hervorgehen lässt.
Er hat unseren Geschwistern auch die Möglichkeit geschenkt, die kubanischen Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Kleidung zu unterstützen. Alles kommt von Ihm. Ist es nicht wunderbar, zu sehen, wie Gott für diese Menschen sorgt?
Wir durften 2022 unsere Geschwister in Athen besuchen und sie in ihrer Arbeit unterstützen. Wenn der Herr will und wir die nötigen Mittel haben, wollen wir sie auch weiterhin besonders mit Bibeln und Schriften unterstützen.
Rumänien
Weil es Gottes Wille ist, dass die rettende Botschaft in der ganzen Welt verbreitet wird, hat Er uns auch Bibeln und weitere Literatur für Rumänien geschenkt. Diese wurden unter anderem in Kinderheimen, an bedürftige Familien, Obdachlose und an LKW-Fahrer auf Rastplätzen verteilt. Auch gläubige Familien, die in armen Verhältnissen leben und nur eine oder zwei Bibeln für die ganze Familie hatten, konnten welche erhalten.
»Laut religionssoziologischen Studien wird Rumänien als eines der religiösesten Länder in Europa bezeichnet. Immerhin bekennen sich ca. 95 % der Einwohner zu einer christlichen Kirche und 86.5% – über 16 Millionen Leute – bezeichnen sich als rumänisch-orthodox.«¹ Doch wir wissen, dass die Religion den Menschen nicht zu einem Kind Gottes macht. Und gerade das ist das Problem in Rumänien. Viele bezeichnen sich als Christen, aber sie kennen das Evangelium der Gnade Gottes nicht.
Schon seit einigen Jahren beten wir als Gemeinde für dieses Land. Der Herr schenkte uns einige Kontakte zu Missionaren und Pastoren. In den letzten Jahren durften schon tausende Bibeln und Schriften in Rumänien verteilt werden. Und einige bibeltreue Gemeinden wurden gegründet.
Das rumänische Volk braucht dringend Gemeinden, Prediger und Lehrer, die die reine und rettende Botschaft verkündigen, und bibeltreue Schriften für unsere rumänischen Geschwister und das übrige Volk. Einige rumänische Pastoren arbeiten stetig an der Übersetzung von bibeltreuer Literatur für Gläubige und von Schriften, die unter den Rumänen verteilt werden können. Seit einiger Zeit wird auch an der Übersetzung der MacArthur Studienbibel gearbeitet. Dieses Projekt soll, so der Herr will, dieses Jahr abgeschlossen werden.
Ukraine
In der Ukraine durften unter den nach Hoffnung dürstenden Menschen Tausende von Bibeln und Schriften verteilt werden – unter den ukrainischen und sogar unter den russischen Soldaten. Zudem sind einige Geschwister sehr aktiv in der Verbreitung von Bibeln und Schriften unter den ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland.
Durch Gottes Gnade durften wir weitere ukrainische Bibeln erhalten, und sie stehen bereit, um sie in die Ukraine zu bringen, damit sie dort von unseren Glaubensgeschwistern an Menschen verteilt werden, die nach der Wahrheit suchen.
Missionsarbeit vor Ort
Wir preisen den Herrn, dass Er das Missionswerk Voice of Hope schon 15 Jahre gnädig getragen hat. In vielen Ländern durfte über all die Jahre das kraftvolle Evangelium verbreitet werden. Wir können nur mit dem Psalmisten sagen: »Nicht uns, o HERR, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre, um Deiner Gnade und Treue willen!« (Ps. 115,1).
Auch in unserer Gemeinde durften im vergangenen Jahr Menschen durch das Evangelium zum Glauben an Christus kommen, getauft und der Gemeinde hinzugetan werden.
Im Missionswerk vor Ort hat ein Bruder seine Ausbildung zum Mediengestalter abgeschlossen und ist nun Vollzeitmitarbeiter. Vier weitere Geschwister aus der Gemeinde sind letztes Jahr in den vollzeitigen Missionsdienst eingestiegen, und ein Jugendlicher hat mit der Ausbildung begonnen.
Unser wundervoller Herr hat im vergangenen Jahr alle Projekte gesegnet und für die notwendigen Mittel gesorgt. Wir durften für unser Land etwa 165.000 Artikel, wie Traktate, Broschüren, Magazine, CDs und Bücher für die Missionsarbeit und auch für die Zurüstung von Gläubigen und Gemeinden herstellen. Vieles wurde verkauft, und ebenfalls vieles wurde kostenfrei verteilt – unter Flüchtlingen, LKW-Fahrern auf Rastplätzen, in den Flutgebieten, bei Stadteinsätzen und bei weiteren Gelegenheiten.
Der Geist Gottes gebrauchte diesen ausgestreuten Samen des Wortes in Form der Verkündigung und des persönlichen Zeugnisses, um das Leben von einzelnen Menschen, Familien und Gemeinden umzugestalten. Er gebrauchte dieses Wort zur Errettung von Sündern und zur Heiligung von Gläubigen und Gemeinden.
Im Vertrauen auf unseren Herrn haben wir dieses neue Jahr 2023 begonnen. Wir vertrauen darauf, dass Er durch Sein kraftvolles Evangelium weiterhin wirkt, und wir sind gewiss, dass Er eure Unterstützung, eure Gebete und Gaben nutzt, um die Herzen von Sündern zu erwecken und umzugestalten – alles Aussäen und Begießen wird nicht fruchtlos bleiben. Und die Heilige Schrift verspricht, jeden Gläubigen zu segnen, der sich an der Verbreitung des Reiches Gottes beteiligt:
»Wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten« (2.Kor. 9,7).
Vielen Dank für jedes Gebet und jede Gabe!