Eine Bitte aus Mariupol, Ukraine

10 März, 2022

Kategorie: Missionsberichte

Thema: Gebet, Ukraine

Eine Bitte aus Mariupol, Ukraine

Liebe Missionsfreunde, 
die Lage in der Stadt Mariupol, in Donezk in der Ukraine, wird immer verzweifelter. Unsere Glaubensgeschwister aus Mariupol bitten um dringende Hilfe.

Es ist erstaunlich, dass Gottes Gnade ihr Leben bisher erhalten hat.

Im Moment erweckt es den Anschein, als wolle man Mariupol vom Erdboden vertilgen. Teile der Stadt sind völlig verwüstet; es gibt keinen Strom, denn die Stromleitungen liegen auf der Straße herum; auch gibt es kein Gas, denn die Gasleitungen wurden gesprengt. Es ist kalt, die Menschen haben Hunger, und es gibt kein fließendes Wasser. Die Leute gehen nach draußen, um mit ihren übriggebliebenen Nahrungsmitteln etwas zu Essen zu kochen. Sie schmelzen Schnee oder sammeln das Wasser von den Dächern, um trinken zu können. Die Menschen auf den Straßen hungern; die Geschäfte wurden leergeplündert, weil es kaum noch etwas zu Essen gibt.

Kugelhagel und Raketenangriffe zerreißen die Luft. Auf den Straßen liegen Leichen; man schafft es nicht, sie alle zu begraben. Doch unsere Geschwister sind gewiss:

»Gott hat einen Plan und kontrolliert das alles.«

In all dem Gewirr gibt es für sie einen Zufluchtsort – ihr Gemeindehaus. Die meisten Häuser sind zerstört, doch das Gemeindehaus steht immer noch. Es hat zwar keine Fenster mehr, und es ist kalt darin; doch hier können sie gemeinsam für das Land und die Regierung beten, einander mit dem Wort Gottes trösten und gemeinsam essen. Zweimal täglich wird gekocht; draußen ist ein Brunnen, aus dem sie Wasser schöpfen und sich Tee kochen können. Das Wasser ist zwar nicht ganz sauber, aber das macht ihnen nicht viel aus.

Russland und die Ukraine hatten sich u. a. für die Stadt Mariupol auf eine Route geeinigt, die als Fluchtkorridor für Zivilisten fungieren sollte. Nach einem gescheiterten Versuch war ein weiterer geplant. Unsere Geschwister hatten vor, mit dem Auto dorthin zu fahren; doch der Herr führte es anders. Das Auto hatte einen Schaden, und kurz darauf wurde gemeldet, dass die Fluchtroute vermint gewesen und somit auch dieser Fluchtkorridor gescheitert war.

Selbst wenn der Kampf in Mariupol vorbei ist, können die Menschen nirgendwo leben. Vieles ist abgebrannt, die Häuser sind voller Löcher, die Schulen und sogar Krankenhäuser ruiniert.

Die Geschwister schreiben:
»Betet für uns! Hier sind noch einige Familien mit Kindern. Möge Gott den Machthabern Weisheit geben, damit sie sich einigen können. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll; aber wir wissen, dass uns alle Dinge zum Besten dienen!«

Sie hoffen, das Land so bald wie möglich zu verlassen. Lasst uns gemeinsam dafür beten.

In Deutschland erwarten wir eine große Schar von Flüchtlingen; deshalb haben wir vor, ukrainische Schriften drucken zu lassen. Bibeln in Ukrainisch werden demnächst auch neu gedruckt. Betet dafür, dass sich das Evangelium von Jesus Christus unter diesen Schutzsuchenden verbreitet! 

 

Update aus Mariupol

Dank der Gnade Gottes konnten die gläubigen Familien aus Mariupol fliehen und befinden sich jetzt in Deutschland.

Wir danken dem Herrn für die wunderbare Rettung und die große Bereitschaft in Deutschland, ukrainischen Flüchtlingen zu helfen.

Möge Gott in diesen Zeiten sowohl die Christen als auch die Welt dazu bewegen, auf Sein Reden zu hören. Möge das Evangelium der Gnade Gottes verbreitet werden und kraftvoll wirken.

 


Wir beten …

    • für die Obrigkeit in Russland und der Ukraine – für Frieden im Land
    • für die vielen Ukrainer, die in großer Not sind
    • um Erweckung in Deutschland
    • dass Christen unter den Flüchtlingen viel mehr evangelistisch aktiv werden
    • für Bibeln und Literatur, die unter ukrainischen Flüchtlingen verteilt werden können.

 

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Eine Bitte aus Mariupol, Ukraine

von Lucas Derksen Lesezeit: 3 min