Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben,
so lasst uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt,
und lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt,
indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens …
Hebräer 12,1-2
Es wird mit Recht gesagt, dass die Geschichte unseres Lebens erst im Leben anderer Menschen abgeschlossen ist, die wir geliebt und geführt, beeinflusst und inspiriert haben. Dasselbe kann man von biblischen Glaubensvorbildern sagen, die hier als »Wolke von Zeugen« beschrieben werden.
Als Christen sollten wir uns als solche betrachten, die umgeben sind von einer großen Wolke von Zeugen. Diese Umgebung ist der Leib Christi – Seine Gemeinde, zu der wir gehören. Dies ist sozusagen das Publikum, vor dem wir leben – eine große Arena, vollbesetzt mit Gottes geliebten Kindern, den Gläubigen aller Zeiten. Ihr Zeugnis ermutigt uns, Christus nachzufolgen. Der Schreiber des Hebräerbriefes redet hier nicht nur von den bereits verstorbenen Vorbildern, an die man sich erinnern sollte, sondern meint auch die lebendigen Zeugen, auf die man hören kann.
Dazu sollten wir zum einen das Alte Testament lesen: »Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, wurde zu unserer Belehrung zuvor geschrieben, damit wir durch das Ausharren und den Trost der Schriften Hoffnung fassen« (Röm. 15,4). Und zum anderen sollten wir von Glaubensvorbildern aus der Kirchengeschichte und der Gegenwart lernen. Lasst uns dabei immer daran denken, dass sie alle Menschen waren und sind – Menschen, die begnadigte Sünder sind. Menschen, denen das sündige Fleisch so lange anhaftet, bis sie von diesem Leib erlöst werden. Menschen, die täglich der Gnade bedürfen. Wenn wir von ihnen Vollkommenheit erwarteten, würde das zu tiefer Enttäuschung führen. Lasst uns aber dennoch auf gottesfürchtige Männer und Frauen schauen, die bis zuletzt an Gott und Seiner Gnade festgehalten haben.
Zudem sollten wir auf uns selbst achten, um zu erkennen, was unser geistliches Wachstum hindert. Wir sollten jede uns umstrickende Sünde ablegen. Als guter Christ wählst du nicht zwischen den guten und schlechten Dingen, sondern du wählst oft zwischen Gutem, dem Besseren und dem Besten, nicht wahr?
Und schließlich sollten wir auf Jesus schauen, um im Glauben auszuharren. Das ist das Geheimnis des Christenlebens, die Ermutigung, die du für deinen Glauben brauchst: Richte deine Augen nicht auf die Welt und nicht auf deine Erfolge oder Fehlschläge, sondern auf Jesus, der die Quelle deiner geistlichen Kraft ist.