Christus kam, um das Evangelium zu verkündigen

10 Dezember, 2022

Kategorie: Andachten, Bücher

Bibelbuch: Lukas

Christus kam, um das Evangelium zu verkündigen

Bibelstelle: Lukas 4,18.43



»Der Geist des Herrn ist auf Mir, weil Er Mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; Er hat Mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen … Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen; denn dazu bin Ich gesandt.«

Jesaja prophezeite in einer Zeit des starken geistlichen Niedergangs im Volk Gottes. Es war eine dunkle Zeit, in der Israel seinen Gott verlassen hatte. Obwohl es äußerlich wohlhabend war, ergötzte sich das Volk an den Vergnügungen der Welt, anstatt Gott für diese Segnungen dankbar zu sein. Aus diesem Grund wurde Jesaja beauftragt, Gottes Gericht über Israel anzukündigen. Zu gegebener Zeit würde Gott die assyrische Armee schicken, um das Land Juda zu verwüsten und Jerusalem zu belagern. Im Jahr 722 v. Chr. wurden viele Israeliten aus dem Nordreich ins Exil nach Assyrien verschleppt und sollten nie wieder zurückkehren.

Trotz dieser erschreckenden Prophezeiung beauftragte Gott Jesaja, dem wahren Volk Gottes Hoffnung zu geben (Jesaja 40-66). Entsprechend dem Wort des Herrn kündigte Jesaja den Sturz der Unterdrücker des Volkes Gottes an und sagte voraus, dass ein Überrest von ihnen eines Tages in das verheißene Land zurückkehren würde.
Er forderte diesen Überrest auf, dem Herrn nach ihrer Rückkehr treu zu bleiben. Wahrhaftig, Jesaja konnte sagen: »Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden« (Jes. 61,1). Aber Jesaja sprach in dieser Prophezeiung nicht ausschließlich von sich selbst, und seine frohe Botschaft war auch nicht nur für die armen Menschen bestimmt, die zur Zeit des geteilten Königreiches lebten.

Mehr als siebenhundert Jahre nach Jesaja betrat ein relativ unbekannter Zimmermannssohn aus der kleinen Stadt Nazareth am Sabbat die Synagoge Seiner Heimatstadt und stand auf, um vorzulesen. Man reichte Ihm die Schriftrolle des Jesaja. Er rollte die Buchrolle auf und las die Prophezeiung über Den, der den Geist des Herrn auf sich hatte und gesalbt war, den Armen das Evangelium zu verkünden. Dann rollte er die Buchrolle zusammen, reichte sie dem Diener zurück und setzte sich, um zu lehren. Die Augen aller in der Synagoge waren auf Ihn gerichtet, besonders als Er sagte: »Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!« (Lk. 4,21). Derjenige, den der Geist gesalbt hatte, um das Evangelium zu verkünden, war hier. Es war Jesus.

Jesus kam auf die Erde, um gesalbt zu werden und den Armen das Evangelium mit Vollmacht zu predigen bzw. zu verkünden. Genau wie diejenigen, die Jesajas Botschaft hörten, brauchten auch die Zuhörer Jesu frohe Botschaft. Obwohl sie sich in ihrem eigenen Land befanden, wurde Israel von den Römern unterdrückt. Die Frohe Botschaft, die Jesus verkündete, bestand nicht darin, dass die Römer gestürzt würden (auch wenn dies schlussendlich geschehen würde), sondern dass Er gekommen war, um die Sünder von ihrer Sünde und von sich selbst zu befreien.

Wenn man diesen Abschnitt bei einer Familienandacht vorlesen würde, könnte ein kleines Kind nun die Frage stellen: »Wenn Jesus gekommen ist, um den Armen das Evangelium zu verkünden, ist Er dann auch gekommen, um zu uns zu predigen? Wir sind doch nicht arm.« Natürlich können sowohl Fürsten als auch Bettler arm sein, denn die gesamte Menschheit hat durch Adams Sünde im Garten Eden ihre geistliche Würde verloren.

Der Mensch – als Ebenbild Gottes – spiegelte vor dem Sündenfall die Weisheit, Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes wider. Der Mensch ist in seinem Verstand mit der wahren und heilbringenden Erkenntnis seines Schöpfers und der geistlichen Dinge geschmückt. Adam kannte Gott wirklich. Er wandelte und sprach mit Ihm. Sein Herz und sein Wille waren aufrichtig und seinem Schöpfer gegenüber positiv eingestellt. Er stimmte mit Gott überein. Alle seine Neigungen waren rein. Adam hatte keine zwiespältigen Motive. Es war leicht, der Sünde zu widerstehen. Natürlich musste er der Frucht des verbotenen Baumes widerstehen, aber sein Widerstand war nicht wie der eines Gläubigen heute, der sich mit der Versuchung herumquält. In seinem ursprünglichen Zustand war der Mensch nicht der Sünde zugeneigt. Wie reich war er doch!

Doch wie arm sind wir! Unsere Sünden haben uns von Gott verbannt. Von Natur aus sind wir dazu geneigt, Gott und unseren Nächsten zu ignorieren und sogar zu hassen. Wir müssen die Frohe Botschaft hören, die Christus uns zu verkünden gekommen ist. Wir müssen erkennen, »wie lieblich … die Füße des Freudenboten [sind], der Frieden verkündigt, der gute Botschaft bringt, der das Heil verkündigt, der zu Zion sagt: Dein Gott herrscht als König!« (Jes. 52,7). In Psalm 40,10-11 vergegenwärtigt sich David, wie Christus zu Seinem Volk predigt, und wir müssen Ihn anhören:

»Ich habe Gerechtigkeit als frohe Botschaft verkündigt in der großen Gemeinde; siehe, Ich will Meine Lippen nicht verschließen, HERR, das weißt Du! Deine Gerechtigkeit verbarg Ich nicht in Meinem Herzen, Ich redete von Deiner Wahrheit und von Deinem Heil; Deine Gnade und Wahrheit verschwieg Ich nicht vor der großen Gemeinde.«


 

Warum Christus kam

 

Wenn wir über die Geburt Christi nachdenken, richten wir unsere Aufmerksamkeit oft auf den detaillierten Bericht des Lukas-Evangeliums. Aber um den Hauptpunkt der Geschichte zu verstehen – nämlich, dass der ewige Sohn Gottes unsere menschliche Natur aus Fleisch und Blut angenommen hat –, müssen wir aus der gesamten Bibel lernen, warum Christus wirklich auf die Erde kam.

Warum ist Christus gekommen? Diese 31 Antworten ermutigen Dich, die Geburt Christi tiefgründiger zu verstehen und klarer zu sehen, wie sie mit Seinem gesamten Wirken verbunden ist, und Du kannst ihre Bedeutung für Dein Leben begreifen.

»Warum Christus kam« eignet sich gut für Familienandachten oder für die persönliche Stille Zeit – nicht nur in der Adventszeit. Mit einem Einband aus Kunstleder und mit Goldprägung und einem wunderschönen Design ist dies ein perfektes Geschenk für geliebte Menschen.

 

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Christus kam, um das Evangelium zu verkündigen

von Lucas Derksen Lesezeit: 4 min