Selbstsüchtige Christen, die dem Herrn nur mit halbem Herzen dienen, müssen selten einen hohen Preis für ihren Glauben bezahlen. Sie stellen kaum eine Bedrohung für die Arbeit Satans dar, weil sie das Werk Christi kaum voranbringen. Diejenigen aber, »die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden« (2.Tim. 3,12). Der treue Gläubige sollte mit Verfolgung und Leiden um Christi willen rechnen. Auch Jesus verhieß Seinen Jüngern dieses Los: »Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie Mich vor euch gehasst hat« (Joh. 15,18).
Das Gleiche erleben Kinder Gottes in Afghanistan; aber in dem allem überwinden sie weit durch Den, der sie geliebt hat (Röm. 8,37). Jesus Christus zu verleugnen, der sie liebt und den sie lieben, wäre für sie ein größerer Schmerz, als für Ihn zu leiden und auch, wenn es sein soll, zu sterben. Die Missionare Djamal* und Jamila* bezeugten uns dies auch von Salma* und Hanifa*.
Auch der Tod kann uns nicht scheiden
Die junge Salma* war auf der Suche nach dem lebendigen Gott. Nachdem sie einiges über Jesus Christus herausfand, suchte sie Gläubige auf. Bald darauf kam sie in Kontakt mit Jamila*, die sie im Wort Gottes unterwies, bis Salma* dadurch von ihrer Sünde überführt wurde und Errettung in Jesus Christus finden durfte.
Nach einiger Zeit hielt ein junger Mann um ihre Hand an. Weil er jedoch Moslem ist, wies Salma* ihn zurück. Von da an beobachtete dieser Mann sie und erfuhr, dass sie kein Interesse mehr am Islam hatte und ganz verändert war. Er kam dahinter, dass sie Christin geworden ist, und bat sie, ihm von ihrem Glauben zu erzählen, weil er sie heiraten wollte. Salma* ließ sich darauf ein; jedoch fing der junge Moslem immer wieder an, mit ihr zu diskutieren, und dabei versuchte er, sie zum Islam zurückzudrängen. Darum nahm sie Abstand von ihm. Wütend informierte er Salmas* Bruder darüber, dass sie sich verändert habe und nun Christin sei. Dieser glaubte dem Freund nicht und beobachtete seine Schwester genauer. Schließlich fand er bei ihr eine Bibel, christliche Schriften und auf ihrem Handy einige Kontakte zu Christen. Das versetzte ihn so in Wut, dass er seine Schwester aufsuchte und sie umbrachte.
Hanifa*, eine Freundin der ermordeten jungen Schwester, ist auch Christin. Eines Tages kam ihr Bruder nach Hause und erzählte aufgeregt, dass einer seiner Freunde seine Schwester umgebracht habe, als er erfuhr, dass sie eine Christin geworden ist. Daraufhin fragte Hanifa* ihn: »Was würdest du in diesem Fall mit deiner Schwester tun?« Ohne Zögern antwortete er: »Das Gleiche! Wir müssen alle ›Ungläubigen‹ umbringen! Es ist gemäß dem Koran unsere heilige Pflicht!« Als sie das hörte, bekam sie furchtbare Angst, denn ihr Bruder und die ganze Familie wissen es noch gar nicht, dass auch sie gläubig an Jesus Christus geworden ist.
Mit diesen Ängsten kam Hanifa* im letzten Monat zu Jamila*, die für sie eine geistliche Mutter ist, und bat sie um Hilfe und Trost. Die Glaubensschwester tröstete und ermutigte die junge Christin mit den Worten aus Hebr. 13,13-18: »So lasst uns nun zu Ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und Seine Schmach tragen!« Verfolgung und sogar der Tod sind Teil der Nachfolge Jesu Christi und können uns nicht von Ihm scheiden.
Bitte bete für die verfolgten Christen in Afghanistan und auch für die Gläubigen, deren Familien noch Feinde Christi sind!
Gottes Wege mit einer Flüchtlingsfamilie
Ahmad*, Ehemann und Vater von drei Kindern, lebt in Afghanistan und unterstützt seit seiner Bekehrung zu Jesus Christus unsere Missionare. Hier ist die Geschichte, wie Ahmad* zum Glauben kam:
Er, seine Frau und ihre (damals) zwei Kinder kamen als moslemische Flüchtlinge nach Europa und erlebten große Enttäuschungen; denn viele Menschen verachten die Flüchtlinge. Schließlich wurden sie in einem Flüchtlingslager untergebracht, welches von unseren Freunden besucht wird – gläubige Familien, die auch in der Missionsarbeit mitwirken und sie unterstützen. Die Geschwister nahmen sich der Flüchtlingsfamilie an, als sei es ihre eigene Familie, und erzählten ihnen das Evangelium, während sie Gott baten, ihre Herzen dafür zu öffnen.
Auf einmal wurde Ahmads* Familie aus dem Land ausgewiesen; sie mussten zurück nach Afghanistan. Das war ein derber Schlag für sie. Auch die Gläubigen machten sich Sorgen: Haben Ahmad* und seine Frau das Evangelium wirklich verstanden? Was würde aus ihnen in Afghanistan werden? Diese Sorgen brachten sie im Gebet vor den Herrn und teilten auch uns ihr Anliegen mit. Was unsere Freunde bisher nicht wussten, war, dass diese afghanische Familie sehr von ihrer Freundlichkeit und ihrem ganzen Lebenswandel angetan war. Hier hatten sie zum ersten Mal Christen kennengelernt; hier bekamen sie von den Christen ein völlig neues Bild, das keineswegs ihrer bisherigen Vorstellung entsprach.
Gemeinsam mit der gläubigen Familie setzten wir uns mit den Missionaren in Afghanistan in Verbindung und baten sie, sich dieser abgeschobenen Familie anzunehmen. Djamal* und Jamila* machten sich zunächst große Sorgen; denn Ahmad* und seine Familie waren noch keine Kinder Gottes. Somit konnten sie für die Gemeinde an ihrem Ort zur Gefahr werden. Viel Gebet und innere Überwindung waren nötig, um dieser Familie ein Zuhause bieten zu können. Aber Gott machte sie zu diesem Schritt bereit, und Djamal* wie auch Jamila* verkündeten ihnen das Evangelium in Wort und Tat. Es verging eine lange Zeit, während die Missionare – oftmals auch voller Sorge um ihre eigene Familie – diese ihre Gäste Gott anbefahlen.
Und Gott war Ahmad* gnädig. Dieser junge Mann erkannte, dass er verloren ist und einen Erretter braucht. Er tat Buße über sein bisheriges Leben in der Gottesferne, und er kam zum Glauben. Die Missionare nehmen ihn nun mit auf ihren Reisen durch das Land und lehren ihn das Wort Gottes. Vor einigen Wochen kam auch Ahmads* Frau zum Glauben. Voller Freude sagte er uns: »Nun verstehe ich, warum wir zurück nach Afghanistan mussten! Wir sollen als Familie unserem Volk das Evangelium verkündigen. Ich möchte Gott jetzt mit meinem ganzen Leben dienen!«
Die Missionare in Afghanistan stehen vollzeitig im Missionsdienst und brauchen auch weiter unsere Unterstützung. Wenn Gott dir ihren Dienst aufs Herz legt, dann möchten wir dich ermutigen, diesen im Gebet und mit Spenden zu unterstützen!
*Name von der Redaktion geändert