Was ist die Quelle unserer Errettung?

7 März, 2023

Kategorie: Erbauung

Bibelbuch: Hebräer

Was ist die Quelle unserer Errettung?

Bibelstelle: 1.Korinther 1,30

»Durch Ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung« (1.Kor. 1,30).

Was ist notwendig für die Errettung?

Auf welcher Grundlage erklärt Gott einen Menschen für gerecht und nimmt ihn als würdig an, um mit Ihm Gemeinschaft zu haben? Oder um es anders auszudrücken: Was ist notwendig, damit jemand ewige Gemeinschaft mit Gott genießen kann?

Die Antwort der Heiligen Schrift lautet, dass man, um Gemeinschaft mit Gott zu haben, eine vollkommene Rechtschaffenheit besitzen und die vollkommenen Maßstäbe erreichen muss, die im Gesetz Gottes festgelegt sind.

Wir können dies sowohl im positiven als auch im negativen Sinne betrachten. Positiv gesehen muss man der im Gesetz Gottes festgelegten Heiligkeit vollkommen entsprechen. Negativ gesehen darf man nicht mit irgendeiner Schuld oder Verfehlung, mit irgendeiner Übertretung Seines Gesetzes befleckt sein.

Jesus sprach diese Sorge während Seines irdischen Wirkens oft an. Als der reiche Jüngling auf Ihn zukam und fragte: »Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen?«, antwortete Jesus: »Was nennst du Mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote!« (Mt. 19,16-17). Ein Gesetzesgelehrter stellte Jesus die gleiche Frage: »Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Und Er sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du? Er aber antwortete und sprach: ›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!‹ Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, so wirst du leben!« (Lk. 10,25-28).

Die Grundlage der Errettung ist also die Rechtschaffenheit. Und gerecht vor Gott zu sein bedeutet, Sein Gesetz vollkommen zu befolgen, Seine Maßstäbe sowohl im Herzen, in den Gedanken als auch in den Taten einzuhalten. Sowohl der reiche Jüngling als auch der Gesetzeslehrer hatten in dieser Hinsicht recht behalten. Was sie falsch verstanden hatten, war die Behauptung, sie hätten die Einhaltung des Gesetzes tatsächlich erreicht. Aus diesem Grund wies Jesus sie beide streng zurück. Nichtsdestotrotz ist der klare Maßstab im Gesetz Gottes festgelegt und wird im Neuen Testament wiederholt: »Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig!« (1.Pt. 1,16).

Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl verdeutlicht dies sehr gut. Ein Mann, der versuchte, sich in den Festsaal des Königs einzuschleusen, wurde entdeckt und hinausgeworfen. »Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah Er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte; und Er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein« (Mt. 22,11-13).

Gott verlangt von uns, dass wir in vollkommene Gerechtigkeit gekleidet sind. Das ist für uns ein großes Problem, ja ein schlimmeres, als wir es oft annehmen. Unser Problem ist, dass wir nicht etwa nur moralisch fehlerhaft wären, sondern dass wir durch und durch moralisch verdorben sind; unsere Kleider sind nicht nur etwas weniger als perlweiß, sondern sie sind schrecklich schmutzig. Diese Tatsache ist heute für die Menschen schwer zu verdauen, aber die Heilige Schrift lehrt es ganz klar. Paulus sagt es deutlich: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer« (Röm. 3,10).

Die Menschen wollen das nicht gern hören; aber wenn sie einst vor Gott stehen, werden sie es nicht leugnen können. Das ist genau das Bild, das uns die ganze Schrift zeigt. 

Adam und Eva versteckten sich vor Gott und versuchten, ihre Blöße zu bedecken, nachdem sie gesündigt hatten. Hiob hat so lange zu Gott gesprochen, bis sich die Wolken teilten und Gott erschien. Auf Sein Reden hin konnte er nur noch sagen: »Vom Hörensagen hatte ich von Dir gehört, aber nun hat mein Auge Dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und in Asche!« (Hi. 42,5-6). Der große Prophet Jesaja rief, als er vor der Erscheinung Gottes in Seiner Heiligkeit stand: »Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen …« (Jes. 6,5). Dasselbe galt für den Apostel Johannes: Als er den auferstandenen und erhöhten Herrn Jesus Christus in Offenbarung 1,17 sah, fiel er wie tot um.

Der Mensch hat keine Gerechtigkeit vorzuweisen; und doch ist vollkommene Gerechtigkeit für die Errettung notwendig. Wir sehen also, um was es bei der Lehre der Rechtfertigung allein durch den Glauben geht. Wir werden nicht einfach irgendwie juristisch gerecht gesprochen, auch nicht durch Worte, sondern wir müssen mit absoluter Sicherheit in Wirklichkeit verurteilt werden. Doch wie sollen wir dann errettet werden? Wie sollen wir das verstehen? 

Die Gerechtigkeit Christi

Die Heilige Schrift zeigt uns, dass Christus der Urheber unseres ewigen Heils geworden ist. Bis etwas Bestimmtes geschah, bis etwas Bestimmtes erreicht wurde, war Christus nicht der Urheber unseres ewigen Heils; die Voraussetzung für unseren Eintritt ins Reich Gottes musste zuerst erfüllt werden. Was tat Jesus also, das Ihn befähigte, die Quelle unseres ewigen Heils zu werden? Der Hebräerbrief erklärt: »Dieser hat in den Tagen Seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit lautem Rufen und Tränen Dem dargebracht, der Ihn aus dem Tod erretten konnte, und ist auch erhört worden um Seiner Gottesfurcht willen. Und obwohl Er Sohn war, hat Er doch an dem, was Er litt, den Gehorsam gelernt; und nachdem Er zur Vollendung gelangt ist, ist Er allen, die Ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden« (Hebr. 5,7-9).

In diesen Versen wird beschrieben, wie Christus während Seiner Erdentage tatsächliche Gerechtigkeit erlangt hat, wie das Gesetz Gottes sie forderte. In dieser Hinsicht müssen wir den Kontext verstehen, in dem Christus das Gesetz erfüllte, den Gehorsam, durch den Er das Gesetz erfüllte. Das Ergebnis Seiner Gesetzeserfüllung ist die vollkommene Gerechtigkeit. Wie und wann hat Jesus diese Gerechtigkeit erlangt? Der Herr Jesus erlangte sie »in den Tagen Seines Fleisches«. Als unser Herr hier auf der Erde war – als ein Mensch von Fleisch und Blut –, hat Er mit lautem Rufen und unter Tränen gebetet und zu Dem gefleht, der Ihn aus der Gewalt des Todes befreien konnte. Darin können wir sehen, wie intensiv Jesus in den menschlichen Zustand eingetreten war.

Das Wort »Fleisch« ist ein ziemlich vielseitiger Begriff, der die menschliche Schwachheit, die Unterwerfung unter Gefahr, Elend und Versuchung sowie die Verpflichtung gegenüber dem Gesetz Gottes beschreibt. Johannes sagt uns: »Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns« (Joh. 1,14). Das Leben Jesu unterschied sich nicht viel von unserem eigenen Leben heute, außer, dass unser Herr ohne Sünde durch diese Welt ging; dennoch war Sein Weg eher noch anstrengender als der unsere. Genau darauf weisen die Evangelien hin, angefangen bei Jesu Taufe und dann bei Seiner Versuchung in der Wüste. Johannes der Täufer hatte Sünder aufgerufen, Buße zu tun und sich taufen zu lassen. Aber als Jesus erschien, war Johannes entsetzt über die Idee, Ihn zu taufen; denn er wusste: Hier steht Einer, der ohne Sünde ist, ja, derjenige, der so viel größer ist als er selbst. 

Der Evangelist Matthäus berichtet uns: »Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wehrte Ihm und sprach: Ich habe es nötig, von Dir getauft zu werden, und Du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen!« (Mt. 3,13-15). Wie wichtig war das für unsere Errettung! Jesus stellte sich Selbst auf den Weg, auf dem die Sünder wandelten, wie Jesaja vorhersagte: »… dafür, dass Er … sich unter die Übeltäter zählen ließ« (Jes. 53,12), um alle Gerechtigkeit genau dort zu erfüllen, wo wir so elendig versagt haben. 

Unmittelbar nachdem Jesus getauft und dann öffentlich durch die Stimme vom Himmel und den Geist, der wie eine Taube auf Ihn herabkam, gepriesen wurde (Mt. 3,16-17), führte Ihn der Geist in die Wüste hinaus, um versucht zu werden. Die Wüste ist symbolisch der Ort, an dem wir jetzt leben; es ist ein Ort der Prüfung, bevor wir das verheißene Land erreichen. Das ist es, was es für Jesus bedeutete, im Fleisch zu sein: dass Er in der Wüste war, in der Israel so schlimm versagt hatte, und in der wir, du und ich, ebenfalls mit der Sünde zu kämpfen haben. Aber in der Wüste, unter Schmerz und Hunger und Versuchung, erfüllte Jesus alle Gerechtigkeit, damit Er der Urheber unseres Heils sein konnte. Was können wir über den Gehorsam sagen, durch den Christus das Gesetz erfüllte? In unserem Text heißt es, dass Jesus »sowohl Bitten als auch Flehen mit lautem Rufen und Tränen Dem dargebracht [hat]« (Hebr. 5,7). In der Wüste aß unser Herr vierzig Tage lang nichts – das bezieht sich genau auf die 40 Jahre, in denen Israel auf die Probe gestellt worden war und versagt hatte. Sie murrten, sie rebellierten über das Manna, das Gott ihnen vom Himmel herabgesandt hatte.

Aber als der Teufel Jesus gerade wegen des Problems des Hungers in Versuchung führte, antwortete unser Herr: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!« (Mt. 4,4). Jesus widersetzte sich allen Versuchungen Satans und betete mit lautem Rufen unter Tränen zu Gott um Hilfe. Unter allen Versuchungen, die schlimmer waren als alle, die wir je erfahren können, sündigte Er nicht, weder in Gedanken, noch in Worten oder Taten. Gott erhörte Ihn nicht nur, weil Er Sein einziger Sohn war, sondern auch »um Seiner Gottesfurcht willen« (Hebr. 5,7).

Bevor die Hohenpriester Israels jeweils ihre Fürbitte für das Volk darbrachten, mussten sie zuallererst ein Opfer für ihre eigenen Sünden darbringen; erst dann erhörte Gott ihre Gebete und nahm ihren Dienst an. Aber Jesus rief den Vater nicht auf der Grundlage des Blutes von Tieren an. In Seinem ganzen Leben und vor allem in Seinem Gehorsam in allen Ereignissen, die Seinen schrecklichen Tod umgaben, war Er Selbst das Opfer, das Ihn zu unserem Hohenpriester machte. Warum hat Gott Seinen Sohn erhört, als Er zu Ihm betete? Der Herr Jesus hat durch Seinen Leidensweg erfahren, was Gehorsam bedeutet, um das Heil für Sein Volk zu erlangen und dadurch für Sein Amt als ewiger Hoherpriester voll qualifiziert zu werden. Seine Gebete und Sein Dienst werden von Gott aufgrund Seiner Gottesfurcht und Seines vollkommenen Gehorsams angenommen. 

Wenn es eine Sache gibt, die das Neue Testament über das Leben Jesu Christi betont, dann ist es dies: Er gehorchte Seinem Vater in allen Dingen – vollkommen; Er sündigte nie, enttäuschte Seinen Vater nie und fiel nie unter die Verurteilung des Gesetzes. Das ist es, was schon vor Seinem Kommen prophezeit wurde. Jesaja sagte, dass Gerechtigkeit und Wahrheit das ganze Handeln Jesu bestimmen werden; sie umschließen Ihn wie ein Gürtel Seine Hüften (Jes. 11,5). 

Jesus beanspruchte dies ganz offen und forderte Seine Ankläger heraus: »Wer unter euch kann Mich einer Sünde beschuldigen?« (Joh. 8,46). Sie konnten es nicht. Selbst als sie Ihn vor Pontius Pilatus brachten, sah sich jener herzlose Herrscher gezwungen, Seine Unschuld einzugestehen: »Ich finde keine Schuld an Ihm!« (Joh. 18,38). Selbst in der Stunde Seines Todes waren diejenigen, die zuschauten, fassungslos über das, was sie sahen: »Als aber der Hauptmann sah, was geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!« (Lk. 23,47). Deshalb konnte Petrus sagen: »Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in Seinem Mund gefunden worden« (1.Pt. 2,22). Der Apostel Paulus fasste das so zusammen: »Denn Er hat Den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in Ihm [zur] Gerechtigkeit Gottes würden« (2.Kor. 5,21).

Somit erkennen wir, dass Jesus inmitten von Schmerz und Kampf, im Schatten des Todes, Gehorsam gelernt hat. Zwei Ereignisse machen das deutlich: erstens Seine Qualen im Garten Gethsemane, wo Er den Zorn Gottes am Kreuz voraussah, und zweitens Sein Tod durch die Kreuzigung. Im Garten betete Jesus mit Tränen und großer Angst. Zuvor sagte Er zu den Jüngern: »Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod« (Mt. 26,38). Sein Kampf in dieser schrecklichen Nacht war groß: »Er ging ein wenig weiter, warf sich auf Sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an Mir vorüber; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst!« (V. 39). Dies war eine ehrfürchtige Unterwerfung, wie es keine andere gibt, und dafür hat Gott den Herrn Jesus als unseren Hohenpriester eingesetzt.

Am Kreuz rief Jesus zu Dem, der Ihn retten konnte: »Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?« (Mt. 27,46). Und: »Vater, in Deine Hände befehle Ich Meinen Geist!« (Lk. 23,46). Jesus erfüllte alle Gerechtigkeit bis zum bitteren Ende, während Er zum Vater rief, auf Ihn vertraute und das Gesetz ein für alle Mal vollkommen erfüllte. Sein Gehorsam öffnete den Sündern die Tür zur Errettung, wie es anschaulich dargestellt wurde, indem der Vorhang, der das Allerheiligste abtrennte, von oben nach unten zerriss. »Und Ich heilige Mich Selbst für sie«, sagte Jesus, »damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit« (Joh. 17,19). So erfüllte Christus alle Gerechtigkeit und wurde zur Quelle unseres ewigen Heils.

Dies ist also das Ergebnis des Gehorsams Christi: »Und nachdem Er zur Vollendung gelangt ist, ist Er allen, die Ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott genannt: Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks« (Hebr. 5,9-10). So können wir sehen, dass Christi Gerechtigkeit die Quelle unserer Errettung ist, so wie sie durch Sein vollkommenes Leben und Seinen Opfertod gewirkt wurde. Die Worte des Apostels Paulus machen das noch deutlicher: »Durch Ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung« (1.Kor. 1,30).

Nun wird der Weg zu Gott, der durch unsere Sünde versperrt war, frei durch die Gerechtigkeit Christi. Christus wurde der Urheber unserer Errettung, weil Er uns vor Gott gerecht gemacht hat, als Er den Ungehorsam Adams durch Seinen Gehorsam wiedergutmachte. In diesem Sinne möchte ich auf die Fragen zurückkommen, die ich anfangs gestellt habe: Was ist notwendig, damit jemand ewige Gemeinschaft mit Gott genießen kann?

Sicherlich lautet die Antwort: »Nicht unsere eigene Gerechtigkeit – weder jetzt noch in der Zukunft.« Die einzige Antwort, die wir geben können, ist in den Worten eines Liedes zu finden:

Fels des Heils, geöffnet mir,
birg mich sicher, Herr, in Dir!

Lass in Deiner Gnad das Blut,
das den Deinen floss zugut,

meiner Seele Heilung sein
von der Sündenschuld und -pein.

Dem, was Dein Gesetze spricht,
kann mein Werk genügen nicht.

Mag ich ringen, wie ich will,
fließen Tränen auch sehr viel,

tilgt das nicht die Sünden mein;
Du kannst retten, Du allein!

Da ich Dir nichts bringen kann,
fliehe ich zum Kreuze dann:

arm und bloß, bedecke mich;
hilflos, ach, erbarme Dich!

Unrein, Herr, flieh ich zu Dir,
wasche mich, erlös mich hier!

Das ist es, was wir mit der Rechtfertigung allein durch den Glauben meinen. Unser Glaube an sich macht uns nicht gerecht; vielmehr hält der Glaube an der Gerechtigkeit eines Anderen fest, nämlich unseres Herrn Jesus Christus, der als unser Erlöser und Hoherpriester der Urheber unseres ewigen Heils wurde. 

Der vierte Vers jenes Liedes sagt dazu:

Wenn der letzte Morgen tagt,
meine Lebenskraft versagt,

wenn durchs Todestal ich geh
und vor Dir, dem Richter, steh,
Fels des Heils, geöffnet mir,
birg mich sicher, Herr, in Dir!1

Ist dies eine juristische Erfindung? Ist es der heiligen Gerechtigkeit Gottes unwürdig, wenn wir sagen: »Mein einziger Trost im Leben und im Sterben ist die Gerechtigkeit Christi allein!«? Ich gebe zu, es wäre eine juristische Erfindung, wenn ich behaupten würde, dass der Glaube selbst uns rechtfertigen könnte. Aber was Sündern wie uns die Vergebung und das ewige Leben sichert, ist die vollkommene Gerechtigkeit Christi, die allein durch den Glauben empfangen wird. Und das ist kein Verstoß gegen die Gerechtigkeit Gottes, sondern vielmehr die Gabe der Gerechtigkeit von Gott, allein aus Gnade. Deshalb gebührt Ihm die ganze Ehre dafür!


1Text: A. Toplady  |  Deutsch: Ernst H. Gebhardt, Elli Ertner 

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Was ist die Quelle unserer Errettung?

von Verena Penner Lesezeit: 11 min