»Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.«
Römer 8,18
Warum werden die Christen in Afghanistan verfolgt? Vielleicht denken manche: »Das ist ungerecht! Wir müssen uns für die Verfolgten einsetzen, damit ihr Leiden ein Ende nimmt.«
Aber die Schrift sagt uns, dass Gott gerade Leiden und Verfolgung benutzt, um Christen im Glauben zu stärken und zu reinigen. Die Gemeinde in Smyrna (Off. 2), war eine leidende Gemeinde. Sie stellte Kraft und Reinheit als das Ergebnis anhaltender Verfolgung unter Beweis. Die Verfolgung hatte sie von der Sünde gereinigt und bestätigte die Echtheit des Glaubens der einzelnen Glieder. Die Bibel lehrt, dass Verfolgung und Not unvermeidbar und wesentlich zum Leben eines Christen gehören: »Alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden« (2.Tim. 3,12).
Wir als Christen, sollten mit Verfolgung rechnen und uns darüber freuen, weil der Herr uns Glückseligkeit und einen großen Lohn verheißt; wir sollten uns freuen, weil es eine Ehre ist, für den Herrn zu leiden. Der Erlöste befindet sich hier in einem geistlichen Kriegsgebiet, als Fremdling. Die Welt ist nicht sein Freund. Wenn sie es wäre, denn wäre der »Christ« kein Freund Gottes; denn wer »ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!«
Geschwister im Kampf
Djamal und Jamila, Ben und Atilla sind Missionare und für die Hausgemeinden in Afghanistan verantwortlich. Ihr ganzes Leben widmen sie der Evangelisations- und Missionsarbeit mitten in einem Kriegsgebiet – sowohl geistlich als auch irdisch. Sie verbreiten das Evangelium und sorgen für das geistliche Wohl von Untergrundgemeinden und häufig auch für die irdischen Bedürfnisse der Gemeindeglieder. Und Gott segnet diejenigen, die an Seinem Wort festhalten und überwinden. Er lässt sie wachsen in der Erkenntnis Christi und im Vertrauen auf Ihn. Diese Seine Diener studieren die Heilige Schrift, um selbst zugerüstet zu werden und für die Herde Gottes sorgen zu können.
Ist es nicht ein Wunder, dass Gott in Afghanistan Sein Reich weiter aufbaut, dort, wo der Feind überall darauf lauert, alles zu zerstören? Jesus Christus Selbst hat für Seine Nachfolger gebetet, dass Gott sie vor dem Feind bewahre. Ohne diese Bewahrung könnten sie in dem wütenden Sturm nicht standhalten.
Niederlage und Sieg
Ein junger Bruder, Amir, steht schon seit einigen Jahren im Glauben. Vor zwei Jahren erlebte er eine schwere Zeit. Er war ermüdet vom Kampf und hatte die brennende Liebe zum Herrn verloren. Währenddessen verliebte er sich in ein ungläubiges Mädchen und heiratete es. Die Geschwister machten sich Sorgen, dass diese Sünde ihn daran hindern werde, geistlich zu wachsen, und dass Amir unfähig sein werde, Gott zu dienen.
Einige Geschwister beteten regelmäßig zusammen für dieses Paar. Die Gnade des Herrn wurde bald in seinem Leben sichtbar. Er las Gottes Wort und nahm wieder an der Gemeinschaft der Gläubigen teil. Gottes Wort überführte ihn von seiner Sünde, und er tat Buße. Die Geschwister ermutigten Amir, seiner Frau nun von Jesus Christus zu erzählen. Doch er konnte sich nicht dazu durchringen. Er hatte große Angst, dass sie sich von ihm scheiden lassen und es den Verwandten berichten werde, die ja alle Moslems sind. Dann wäre er dem Tod geweiht. – Die Geschwister beteten weiter
für ihn.
Wir danken dem Herrn und sind so froh darüber, dass Er die Gebete erhört hat. In Seiner großen Macht schenkte Er Amir so viel Freimut, dass er seiner Frau seinen Glauben bezeugen und ihr die Frohe Botschaft von Jesus Christus erzählen konnte. Amir und die Gemeinde beteten weiter für seine Frau. Gott ist unendlich gütig, dass Er auch diese Gebete erhört hat. Amirs Frau glaubt jetzt auch an Jesus Christus, sie ist jetzt auch ein Kind Gottes. Ein Bruder und dieses Paar treffen sich zurzeit
wöchentlich, um miteinander zu beten und Gottes Wort zu lesen. Gott sei gelobt für dieses große Wunder!
Verrat!
Verglichen mit unseren letzten Berichten hat sich die Situation in dem Land sicherlich nicht verbessert, sondern eher verschlechtert.
Die Extremisten zingeln Orte ein und bringen sie in ihre Gewalt, während weder Regierungsarmee noch Polizei etwas ausrichten können. Christen trifft es noch härter, weil sie zusätzlich von ihrer persönlichen Umgebung verfolgt werden. Manchmal wird der Druck so groß, dass Menschen, die die Gottesdienste besuchen, gebrochen werden und einer ganzen Hausgemeinde schaden.
Vor einigen Monaten floh ein Mann, der regelmäßig im Kreis einer Hausgemeinde war, ins Ausland, weil er dem Druck nicht mehr standhalten konnte. Er war illegal in jenem Land und wusste, dass er zurückgeschickt werden würde. Aber er hatte Bilder dabei, die er für seinen Fluchtplan gebrauchte. Bei einem Taufgottesdienst hatte er einige Aufnahmen gemacht, die er nun jenen Behörden zeigte und ihnen vortäuschte, dass er Leiter einer Gemeinde sei und seine Menschenrechte verletzt würden, und dass er deshalb aus Afghanistan geflohen sei. Dieses Material übergab er ihnen, um in die USA gelangen zu können. Doch es wurde in sozialen Medien verbreitet und brachte Geschwister, die in seiner Umgebung waren und auf den Bildern zu sehen sind, in große Schwierigkeiten.
Mit solchen Schwierigkeiten rechnen die Geschwister, berichtete Omar einmal. Sie wissen, dass es unter ihnen Namenschristen geben kann, die – um ihre Haut zu retten – die anderen verraten könnten. Das hindert sie jedoch nicht daran, ihrem Erlöser zu dienen und für Ihn zu leben. Denn Er hat ja sogar Sein Leben für sie hingegeben!
Fürbitte
Wir sind dem Herrn so dankbar, dass Er Sein Licht in Afghanistan leuchten lässt und die Gemeinde Christi bewahrt, in jenem Land, in dem nach Nordkorea die Christen am stärksten verfolgt werden. Das sollte uns jedoch nicht gleichgültig machen und uns nicht daran hindern, für verfolgte Christen einzustehen und sie zu unterstützen. Gottes Wort fordert jeden Gläubigen dazu auf, an sie zu denken und für sie zu beten. Atilla und Ben setzen ihr ganzes Leben ein, um für die Untergrundgemeinden zu sorgen und sie in den biblischen Wahrheiten zu unterweisen. Ihr Lebensunterhalt wird durch Spenden bestritten.
Für die Unterstützung in den vergangenen Jahren danken wir jedem Beter und Spender von Herzen und legen Ihnen die Not dieser Afghanen noch einmal ans Herz, mit der dringenden Bitte, diese beiden Brüder auch weiterhin zu unterstützen.
»Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.« (Daniel 12,3)