»Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn Er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen …« (Hebräer 10,23-25)
Besorgt beobachten wir, dass Brüder, die einst mit Mut und Entschlossenheit die Wahrheit verteidigten, immer kompromissbereiter werden. Diese Kompromissbereitschaft tritt besonders deutlich zutage, wenn die Gemeinde Jesu in die Zerreißprobe gestellt wird und der Staat in die Ausübung des Gottesdienstes und in die Verkündigung des Wortes eingreift, wie es in der Kirchengeschichte immer wieder der Fall war.
Der Staat und die Gemeinde sind zwei getrennte Herrschaftsbereiche Christi. Er hat dem Staat Autorität verliehen und festgelegt, wie weit dieser Herrschaftsbereich reicht, und Er hat die Gemeinde gebaut und ihr Seinen Willen offenbart. Sein Wort zu befolgen, ist unsere höchste Pflicht und Freude.
Sofern der Staat uns nicht etwas gebietet oder verbietet, das in Konflikt mit der Heiligen Schrift steht, ist es auch die Anordnung Gottes, der Regierung gegenüber treuen Gehorsam zu leisten. Würde er uns jedoch etwas gebieten oder verbieten, das in Konflikt mit der Heiligen Schrift steht, so ist es unsere Pflicht, uns dem zu widersetzen. Darüber hinaus gilt es auch dem zu wehren, wenn der Staat Seinen Herrschaftsbereich überschreitet und in den Herrschaftsbereich der Gemeinde eingreift. Wie reagieren wir aber tatsächlich, wenn er diese gottgegebenen Grenzen missachtet?
»Als Christen sollen wir der Staatsmacht gehorchen, doch als übergeordnetes Prinzip gilt, dass wir immer Gott gehorchen sollten. Wenn es einen Konflikt gibt zwischen dem, was die Staatsmacht befiehlt, und dem, was Gott verlangt, ist es unsere moralische Pflicht, der Staatsmacht nicht zu gehorchen.« – R.C. Sproul (1939-2017)
Heute sind viele Christen hin- und hergerissen; sie lassen sich orientierungslos von Nachrichten über die neuesten Geschehnisse berieseln. Es scheint, als ob nicht mehr die Wahrheit der Schrift – das Wort Gottes – ihr Denken, Reden und Handeln bestimme, sondern die Situation, in der sie sich gerade befinden. Gibt es in dem ewig gültigen Wort Gottes Orientierung und Wegweisung, an der wir unser Leben ausrichten können – unabhängig davon, was uns begegnet und was in der Welt um uns herum geschieht?
»Mache meine Schritte fest durch Dein Wort, und lass nichts Böses über mich herrschen!« (Ps. 119,133). Das sei stets unser Gebet.
Die heilige Pflicht der Gemeinde
Die heilige Pflicht der Gemeinde Jesu ist es, das Wort Gottes zu verkündigen – und zwar nicht nur in der Gemeinde, sondern allen Menschen. Sie soll hingehen und alle Völker zu Jüngern machen, sie taufen und sie lehren, alles zu halten, was Christus uns geboten hat (Mt. 28,19-20). Biblische Verkündigung beinhaltet aber auch, Unrecht aufzuzeigen, von Sünde zu überführen und alle Menschen, auch die Regierenden, zur Umkehr von ihren bösen Werken und zum Gehorsam gegenüber Gottes Geboten aufzurufen (Apg. 17,30). Als Christen dürfen wir keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis haben, sondern müssen sie vielmehr aufdecken (Eph. 5,11). Die Waffe für diesen Kampf gegen Finsternis und Bosheit – das Wort Gottes (Eph. 6,17) – hat der HERR Seiner Gemeinde nicht umsonst verliehen.
Von jeher haben diejenigen, die das Wort Gottes verkündigten, diese heilige Pflicht erfüllt: Der Prophet Nathan konfrontierte den König David mit seiner Sünde, wegen seines Ehebruchs mit Bathseba und des Mordes an Uria; der Prophet Elia konfrontierte König Ahab mit seinem Götzendienst und mit der Konfiszierung des Weinbergs von Nabot, und der Prophet Johannes der Täufer konfrontierte König Herodes nicht nur mit seiner gesetzwidrigen Ehe, sondern mit allem Bösen, das er getan hatte, um nur einige Beispiele zu nennen. Dem Propheten Jesaja gebietet der HERR: »Rufe aus voller Kehle, schone nicht! Erhebe deine Stimme wie ein Schopharhorn und verkündige Meinem Volk seine Übertretungen und dem Haus Jakob seine Sünde!« (Jes. 58,1). Auch heidnischen Nationen und Königen verkündigten die Propheten Gericht wegen ihrer bösen Werke. So forderte Daniel den König Nebukadnezar auf: »Darum, o König, lass dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn dein Wohlergehen dauerhaft sein soll!« (Dan. 4,24). Der Apostel Paulus predigte vor dem Statthalter Felix von der Gerechtigkeit, der Enthaltsamkeit und dem zukünftigen Gericht (Apg. 24,24-25).
Wenn der Apostel Paulus schreibt, dass der Staat eine Dienerin Gottes ist, die den, der Gutes tut, loben und den, der Böses tut, strafen soll, um damit Gottes Zorn auszuführen (Röm. 13,3-6), dann ist es unerlässlich, auch den Staatsdienern zu verkündigen, was Gott, ihr Herr, dem sie dienen sollen, von ihnen erwartet und was in Seinen Augen gut und zu loben oder böse und zu strafen ist. Wer sollte aber den Regierenden den Willen Gottes in Bezug auf ihre Amtsausübung kundtun, wenn nicht die Gemeinde, der das Wort Gottes anvertraut ist und die der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit ist (1.Tim. 3,15)?! Zudem haben wir das Gebot, die Regierenden zu ehren. Ist es etwa Ehrerbietung, wenn wir die Regierenden in ihr Verderben laufen lassen, ohne sie davor zu warnen, dass sie sich durch ihre treulose Amtsführung den Zorn Gottes aufhäufen?
Daher ist es der Gemeinde Jesu nicht nur erlaubt, sondern es ist ihre heilige Pflicht, das Evangelium zu predigen, das Unrecht und die Bosheit als Sünde bloßzustellen, die von Seiten der Regierenden geschieht, und sie – mit der nötigen Ehrerbietung – zur Umkehr aufzurufen, wenn sie ihrer Aufgabe als Gottes Dienerin nicht gerecht werden, sondern sich gegen Gott auflehnen, indem sie etwa die sogenannte »Ehe für alle« beschließen. Hierzu darf die Gemeinde unseres heiligen Herrn nicht schweigen! Heißt es nicht: Wehret den Anfängen? Letztlich müssen wir uns die Frage stellen, ob die derzeitigen Umstände und die überhandnehmende Gesetzlosigkeit in unserem Land nicht auch deshalb über uns kommen, weil die Gemeinden zu lange zu der Gottlosigkeit und den Gräueln des Landes geschwiegen haben.
Eine Identitätskrise
Der Grund, weshalb viele örtliche Gemeinden sich dem gegenwärtigen Unrecht nicht widersetzen, liegt wohl darin, dass sie es nicht oder jedenfalls nicht in seinem vollen Ausmaß realisieren. Wir müssen erkennen, dass die schweren Gewissensnöte vieler gottesfürchtiger Christen und die erheblichen Spannungen in den Gemeinden dadurch entstehen, dass die Forderungen der Regierung in Konflikt zu Gottes Geboten stehen!
Begrenzte Teilnehmerzahl
Die Gemeinde ist der Leib Christi, und jedes wiedergeborene Mitglied der Gemeinde ist ein Glied an diesem Leib. Die Versammlung zum Gottesdienst ist die Versammlung des ganzen Leibes, nicht nur einiger Körperteile. Die Schrift enthält ausdrückliche Gebote diesbezüglich, wie z. B., die eigene Versammlung nicht zu verlassen (Hebr. 10,25). Ein Livestream ist keine Versammlung. Eine Online- oder Telefon-Predigt ist keine Versammlung. Ebenso, wie der Inhalt der Verkündigung nicht eingeschränkt werden darf, so darf auch die Anzahl der möglichen Hörer nicht eingegrenzt werden. Denken wir doch einmal darüber nach: Sind Teilnehmerzahlbegrenzungen nicht eine Lieblosigkeit gegenüber denen, für die dann kein Platz mehr ist und die daher zu Hause bleiben müssen? Wie kann der Staat sich anmaßen, zu bestimmen, wie viele Menschen sich versammeln dürfen, um Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, anzubeten?! Es ist kaum abzuschätzen, welche geistlichen Schäden die Gemeinden erleiden werden, wenn sie sich nicht mehr als ganze Gemeinde versammeln und auch nicht mehr gemeinsam das Mahl des Herrn feiern, das doch zur Stärkung des ganzen Leibes Christi dienen soll.
Abstandsgebot
Sind wir nicht auch aufgefordert, einander Bruderliebe zu erweisen und einander zu grüßen mit heiligem Kuss (Röm. 16,16; 1.Kor. 16,20; 2.Kor. 13,12; 1.Thess. 5,26; 1.Pt. 5,13)? Selbstverständlich kann man eine Zeit lang Abstand halten, wenn man eine ansteckende Krankheit hat, um niemanden zu gefährden; aber man kann Menschen nicht per se als eine potentielle Bedrohung betrachten und sich über Monate und womöglich über Jahre von ihnen distanzieren. Wenn Brüder das nicht ernsthaft bedenken, verursacht man einen beträchtlichen geistlichen und seelischen Schaden in den Gemeinden. Das Ausmaß dessen können wir nur erahnen; denn wir haben mit denen geweint, die unter der Einsamkeit und Entfremdung leiden oder die sogar verzweifeln, weil ihre Gemeinde sich seit langem nur noch mit Abstand und Maske versammelt (oder überhaupt nicht mehr). Verstößt dies nicht gegen das Gebot, einander zu lieben und sich herzlich übereinander zu erbarmen?
Gesangsverbot
Das staatliche Verbot des Gemeindegesangs verstößt ebenfalls offensichtlich gegen die Gebote Gottes, denn die Heilige Schrift ist voller Gebote zum Singen und Loben unseres Herrn (vgl. nur Ps. 47,7). Das Singen gehört zum unverzichtbaren Bestandteil der biblischen Anbetung.
Der Gottesdienst, die Verkündigung des Wortes, das Brotbrechen und die persönliche Gemeinschaft miteinander unter Gebet und Gesang machen die Identität der Gemeinde Jesu Christi aus. Als Gemeindehirten fügen wir unseren Herden massiven Schaden zu, wenn wir auch nur auf eines dieser Dinge verzichten.
Aus der Geschichte
Wie in vergangenen Zeiten, so werden auch heute Christen wegen ihrer Treue zum Herrn bestraft und sogar inhaftiert. Die Christen in Nordkorea und Afghanistan müssen um Christi willen schwer leiden; doch es ist bewundernswert, zu beobachten, wie treu und kompromisslos sie trotz alledem ihrem Herrn dienen. Es ist erst etwas über dreißig Jahre her, dass unsere Glaubensgeschwister in der Sowjetunion Verfolgung erlitten. Viele dieser Geschwister befinden sich heute noch in unseren Gemeinden. Warum haben sie gelitten? Warum gingen sie in die Gefängnisse? War es nicht deshalb, weil der Staat ihnen Versammlungsverbot erteilt hat? Weil viele Christen sich weigerten, die Versammlungen zu unterlassen, hatte der Staat ihnen gegenüber gewisse Auflagen gemacht und nur noch denjenigen erlaubt, sich zu versammeln, die auf die damit verbundenen Kompromisse eingingen. Viele Geschwister aus unseren Reihen haben es selbst miterlebt … Dem Herrn sei Dank, dass es zu allen Zeiten treue Christen gab, die Ihm kompromisslos dienten! Dazu sind auch wir heute aufgerufen.
Gemeinde und Staat
Wenn der Staat erst einmal in den Herrschaftsbereich der Gemeinde eingedrungen ist – wie wollen wir wissen, ob er seine Machtbefugnisse nicht Schritt für Schritt immer weiter ausdehnen und den Gemeinden immer mehr Vorgaben machen wird? Wir sind besorgt darüber, wie bereitwillig Gemeinden ihre Freiheiten aufgeben, für deren Erkämpfung unsere Brüder und Schwestern in vergangenen Jahrhunderten gelitten und teilweise sogar ihr Leben gelassen haben. Es ist gerade ein Ausdruck von Nächstenliebe und Liebe zu unseren Kindern und Enkelkindern, dass wir eifersüchtig über die Freiheiten der Gemeinde Jesu Christi wachen.
Besonders erstaunt es uns, dass einige Christen sogar meinen, dem Staat dankbar sein zu müssen, dass er überhaupt wieder Gottesdienste »erlaubt«. Eine solche Auffassung offenbart ein grundlegend falsches Verständnis vom Staat. Es ist nicht der Staat, der es uns zu erlauben hat und es uns nun gnädigerweise unter vielen Einschränkungen gönnt, Gottesdienst zu feiern; sondern dies ist unser gottgegebenes, unveräußerliches Recht. Der Staat ist als Gottes Dienerin sogar verpflichtet, die ungestörte Ausübung dieses Rechts zu gewährleisten. Wir sollten nicht dem Staat danken, dass er uns Gottesdienste »erlaubt«; sondern der Staat sollte sich fürchten, in die Anbetung Gottes einzugreifen. Unser Dank gebührt allein Gott, dass Er unseren Staat noch zurückhält, sodass dieser die Gemeinde nicht so verfolgen kann, wie es anderenorts geschieht.
»Die Ausübung des wahren Glaubens ist eine göttliche Pflicht, die den Männern und Frauen, die nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden, auferlegt ist (1.Mo. 1,26-27; Apg. 4,18-20; 5,29; vgl. Mt. 22,16-22). Mit anderen Worten: Die Freiheit der Religionsausübung ist ein Gebot Gottes und kein vom Staat gewährtes Privileg«, schrieben John MacArthur und die Ältesten der Grace Community Church in ihrer Stellungnahme zum Versammlungsverbot der Kirchen in Kalifornien.
Zuletzt: Wie sollen wir nun mit ängstlichen Geschwistern umgehen, denen man in dieser Corona-Zeit ganz besonders entgegenkommen sollte? Sollte man aus Liebe und Rücksicht auf sie die Maßnahmen vielleicht doch einhalten?
Selbstverständlich kann ein Christ Angst vor Krankheit oder Tod haben, und wir sollten den Herrn, unseren Gott, nicht leichtsinnig versuchen. Aber wir dürfen nicht in einem Zustand stetiger Furcht leben und aus Sorge um unser leibliches Leben das Wohlergehen unserer Seele vernachlässigen. Wie kommen wir also ängstlichen Geschwistern in rechter Weise entgegen? Wie erweisen wir ihnen als unseren Geschwistern Liebe? Etwa, indem wir sie in ihrer Angst, die letztlich ein Ausdruck ihres Kleinglaubens ist, belassen und sie darin sogar bestätigen? Oder indem wir ihnen helfen, ihre Angst durch die Erkenntnis der Wahrheit und durch den Glauben zu überwinden?
Menschen sterben letztlich nicht an einer Krankheit oder einem Unfall, sondern am Willen bzw. an der Zulassung Gottes. Die Bibel lehrt uns sogar, dass der HERR von Anfang an bestimmt hat, an welchem Tag wir sterben werden (Ps. 139,16). Und unser Herr stellt die rhetorische Frage: »Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen?« (Mt. 6,27; Lk. 12,25). Ermahnt unser Herr uns nicht immer wieder, uns nicht zu fürchten, auch nicht vor dem Tod? Ist Sterben nicht unser Gewinn, und sollten wir nicht das Verlangen danach haben, aufzubrechen und bei Christus zu sein (Phil. 1,21.23)? Hat Christus uns nicht alle befreit, die wir durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren (Hebr. 2,15)?
Der Aufruf zur Treue
Jeder wahrhaft Gläubige sollte sich prüfen, ob seine theologische Weltsicht allein von der Bibel her bestimmt ist oder von weltlichem, säkularem Denken und Pragmatismus her, um nicht Verfolgung durch den Staat auf sich zu ziehen. Bedenken Sie, was Paulus schrieb: »Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden« (2.Tim. 3,12). Wenn wir uns dem Staat stets in allem unterordnen und einen Kompromiss nach dem anderen eingehen, werden wir wohl der Verfolgung entgehen, aber unser Zeugnis für Christus Jesus wird Schaden leiden. Wenn wir uns nicht mehr versammeln und nicht mehr in der Lehre unterwiesen werden, wenn wir keine Gemeinschaft mehr mit den Geschwistern haben, das Mahl des Herrn auslassen, und wenn wir den Herrn nicht mehr gemeinsam anbeten, dann verlieren wir unser Zeugnis, weil genau das die Dinge sind, die Gott Seiner Gemeinde geboten hat. Schon vor Corona gab es die besorgniserregende Tendenz, dass immer mehr Christen den Tag des Herrn zu einem gewöhnlichen Tag machten. Seit einem Jahr beobachten wir, dass diese Tendenz erschreckend gestiegen ist; sie werden keinen Mut mehr haben, sich gegen das Unrecht in der Welt zu erheben; ihr geistliches Unterscheidungsvermögen wird getrübt, und ihr Glaube kann die Welt nicht mehr verurteilen, wie es zum Beispiel der Glaube Noahs tat.
An dieser Stelle ermahnen wir insbesondere diejenigen, die sich in ungebührlicher Weise über solche Christen erheben, die durch Gottes Wort und ihr Gewissen davon überführt sind, sich dem Staat widersetzen zu müssen, und die dafür Verfolgung leiden.
Wir ermutigen alle Christen, sich nicht einfangen zu lassen von dem Wahn, welcher die ganze Welt ergriffen hat und die Menschen in steter Todesfurcht knechtet, sondern mutig ihre Hoffnung auf Christus zu setzen, der das Leben ist. Lasst uns ein Zeugnis sein in dieser dunklen Zeit, indem wir die Wahrheit lieben und uns gegenseitig in herzlicher Bruderliebe begegnen! Mögen wir unser ganzes Denken durch das Wort Gottes reformieren lassen, damit wir eine biblische Weltsicht erlangen, indem wir jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christus (2.Kor. 10,5)! »Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist« (Röm. 12,2). Lasst uns beten für die Geschwister, welche Bedrängnis oder Verfolgung leiden um des Wortes willen, damit sie ausharren bis ans Ende!
Schließlich fordern wir alle Christen und vor allem alle Pastoren auf, ihre heilige Pflicht zu erfüllen, für unsere Regierung zu beten und mutig gegen das Unrecht und die Sünden der Regierenden zu predigen! Wir ermahnen die Pastoren und die Gemeinden, Gott nicht länger die Ehre vorzuenthalten und die Gewissen der Christen nicht durch Menschengebote zu beschweren, sondern Gottesdienste zu feiern, und zwar so, wie Gott es gebietet: mit der ganzen Gemeinde, in biblisch gebotener brüderlicher Begegnung und mit freudigem Lobgesang zur Ehre des HERRN!
»Für den Fall, dass sich die Regierungspolitik immer weiter von biblischen Prinzipien entfernt und der rechtliche und politische Druck gegen die Gemeinde Jesu zunimmt, müssen wir erkennen, dass der Herr diesen Druck möglicherweise als Mittel zur Läuterung benutzt, um die wahre Gemeinde zu offenbaren. Sich dem staatlichen Übergriff zu beugen, könnte dazu führen, dass Kirchen auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben«, so John MacArthur und die Ältesten der Grace Community Church in ihrer oben genannten Stellungnahme.
»Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist«, hat uns der Herr Jesus Christus in Mt. 22,21 geboten, aber dann fortgesetzt: »und« gebt auch »Gott, was Gottes ist!« Und wenn der Kaiser uns deswegen verfolgt, weil wir Gott das Ihm Gebührende zu geben suchen, so wollen wir dies mit Freuden erleiden. Seid ermutigt, Brüder und Schwestern, unserem Herrn treu nachzufolgen in diesen letzten Zeiten, wie Er spricht:
»Fürchte nichts von dem, was du erleiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so werde Ich dir die Krone des Lebens geben!« (Off. 2,10).