Wenn wir die Entwicklungen unserer Zeit sehen, sollten wir dann nicht besorgt sein? Gottlosigkeit und Unmoral nehmen überhand. Ehe und Familie werden untergraben. Die Gottesfurcht schwindet auch unter den Christen. Gleichgültigkeit und Selbstsucht greifen um sich. Statt sich der Verkündigung des Evangeliums zu widmen, gibt man sich dem Humanismus, der Politik und allen vergänglichen, irdischen Dingen hin.
Wenn wir all das beobachten, ergreifen uns dann nicht mancherlei Sorgen? Sind es für uns Christen nicht berechtigte Sorgen?
Der Apostel Paulus schrieb, dass er neben den ständigen äußeren Bedrängnissen wie Verfolgung, Not und Gefangenschaft auch täglich innerlich bedrängt wurde, nämlich durch die Sorge um alle Gemeinden. Dennoch hatte er in seinem Herzen Raum, die Sorgen anderer mitzutragen, wie er in seinem Brief an die Korinther schreibt: »Wer ist schwach, und ich bin nicht auch schwach? Wem wird Anstoß bereitet, und ich empfinde nicht brennenden Schmerz?« (2.Kor. 11,29). Paulus kannte die Antwort auf Sorgen und Nöte.
Es ist erschreckend, welche Auswege sich Christen heute suchen, um sich von den Sorgen zu befreien. Neben vielen oberflächlichen Versuchen zum Lösen dieses Problems zeigt sich eine Geringschätzung der Heiligen Schrift: Man geht davon aus, dass die Bibel ohne Vermischung mit der modernen Psychologie für den Umgang mit Sorgen, Ängsten und anderen Leiden, die das Leben heute mit sich bringt, ungeeignet sei. Dies widerspricht aber der biblischen Wahrheit, dass unser Herr Jesus Christus uns durch »Seine göttliche Kraft … alles geschenkt hat, was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient« (2.Pt. 1,3; ELB).
Wer Jesus Christus kennt und liebt, kann auch mit Sorgen richtig umgehen. Es ist falsch, mit den Belastungen des Lebens so umzugehen, dass sie zu erdrückenden Sorgen werden. Jesus Selbst sagte dreimal: »Sorgt euch nicht …« (Mt. 6,25). Paulus wiederholte dies später: »Sorgt euch um nichts« (Phil 4,6).
Liebe Freunde, falsches Sorgen ist Sünde, weil es dem klaren biblischen Gebot unseres Herrn widerspricht. Wir lassen es leicht zu, dass uns unsere alltäglichen Bedürfnisse zum Sorgen treiben, und wir machen uns vor Gott schuldig, wenn unsere Gedanken vor allem darum kreisen, wie wir die Zukunft verändern könnten, anstatt unser Bestes zu geben, die gegenwärtige Situation zu meistern. Solche Gedanken sind nutzlos. Sie führen letztlich dazu, dass wir unsere Pflichten und Beziehungen vernachlässigen. Wenn wir mit notvollen Situationen nicht richtig umgehen und nicht zu unseren täglichen Pflichten zurückkehren, verlieren wir die Hoffnung und werden nutzlos für das Reich Gottes.
Wenn wir unsere Haltung bezüglich Sorgen mit dem vereinbaren, was Gott uns in Seinem Wort dazu sagt, und wenn wir die göttlichen Gründe dafür kennen, werden wir zu anderen Menschen. Dann sind wir bereit, Sein kostbares Wort auf unser Leben anzuwenden. Und wir werden dann nicht nur wissen, dass wir aufhören sollen, uns zu sorgen. Vielmehr werden wir dann auch jeden Morgen voller Zuversicht die Gnade Gottes in Anspruch nehmen.