Streben nach Gott

25 Juli, 2025

Kategorie: Bücher

Streben nach Gott
    • Dürstest du nach Gott?
    • Willst du Ihn mehr erkennen?
    • Sehnst du dich nach geistlicher Veränderung in deinem Leben?

Dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich! Ganz gleich, ob du nach mehr Erkenntnis Gottes dürstest oder noch nichts von der mächtigen Sehnsucht nach Gott weißt – dieses Buch möchte dich in eine tiefe, beständige Beziehung zu dem Einen ziehen, der die Seele nährt.

Dieses geistliche Meisterwerk von Tozer, das durchdrungen ist vom Evangelium, deckt die Hindernisse auf, die uns davon abhalten, Gott in Wahrheit zu erkennen. Es zeigt uns unsere Verantwortung zum Streben nach Ihm auf und möchte uns schließlich dazu bringen, beständig in der Gegenwart Gottes zu leben.


Vorwort

In unserer heutigen Zeit der nahezu weltweiten geistlichen Finsternis gibt es einen Lichtblick. In den Reihen der bibeltreuen Christen sind immer häufiger solche anzutreffen, deren Glaubensleben von einem wachsenden Hunger nach Gott Selbst bestimmt ist. Sie haben ein tiefes Verlangen nach geistlichen Realitäten und lassen sich nicht mit Worten vertrösten, noch geben sie sich mit den richtigen »Interpretationen« der Wahrheit zufrieden. Sie dürsten nach Gott, und ihr Durst wird nicht eher gestillt sein, als bis sie reichlich von der Quelle des lebendigen Wassers getrunken haben.

Dies ist der einzige echte Vorbote einer Erweckung, den ich bislang am religiösen Horizont entdecken konnte. Es kann sich um eine Wolke handeln, die so klein ist wie die Hand eines Mannes (1.Kö. 18,44), nach der nur wenige Heilige hier und da Ausschau gehalten haben. Dies kann für viele Seelen zu einer Auferstehung des Lebens und zu einer Wiedererlangung jenes strahlenden Wunders führen, das den Glauben an Christus eigentlich kennzeichnen sollte, das der Gemeinde Gottes in unserer Zeit fast abhandengekommen ist.

Doch dieser Hunger muss von unseren Pastoren wahrgenommen werden. Das heutige Christentum hat – um ein anderes Bild zu gebrauchen – den Altar errichtet und das Opfer in Stücke zerlegt, aber jetzt scheint es sich damit zu begnügen, die Altarsteine zu zählen und die einzelnen Opferteile neu anzuordnen, ohne sich darum zu kümmern, dass auf dem Gipfel des hohen Berges Karmel kein Anzeichen von Feuer zu sehen ist. Aber es gibt – Gott sei es gedankt – einige wenige, die sich darum kümmern. Es sind diejenigen, die zwar auch den Altar lieben und sich an dem Opfer erfreuen, sich aber nicht damit abfinden können, dass auf dem Altar immer noch kein Feuer brennt. Sie sehnen sich vor allem nach Gott. Sie dürsten danach, selbst die herrliche Liebe Christi zu schmecken, von der all die heiligen Propheten geschrieben (s. Hes. 3,3) und die Psalmisten gesungen haben.

Es mangelt heutzutage nicht an Bibellehrern, welche die Prinzipien der Lehren Christi darlegen; doch zu viele von ihnen scheinen sich damit zu begnügen, Jahr für Jahr die Glaubensgrundlagen zu lehren, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass weder in ihrem Dienst die Gegenwart des Herrn offenbar wird noch in ihrem persönlichen Leben geistliche Veränderung geschieht. Sie dienen ständig Gläubigen, die in ihrem Innersten ein Verlangen verspüren, das durch die Lehre allein einfach nicht befriedigt wird.

Ich hoffe, ich spreche in Liebe; aber dieser Mangel auf unseren Kanzeln ist wirklich groß. Miltons erschreckende Aussage trifft auf unsere heutige Zeit ebenso gut zu wie damals auf die seine: »Die hungrigen Schafe blicken auf und werden nicht gespeist.« Es ist eine ernste Sache und kein kleiner Skandal im Reich Gottes, die Kinder Gottes hungern zu sehen, während sie doch am Tisch des Vaters sitzen. Die Wahrheit der Worte Wesleys wird vor unseren Augen deutlich: »Man kann eine richtige Auffassung von Gott haben, ohne Ihn zu lieben oder Ihm gegenüber in der richtigen Gesinnung zu leben. Satan ist ein Beweis dafür.«

Durch christliche Organisationen, die für die Verbreitung der biblischen Lehre sorgten, gibt es heute viele Millionen Menschen, welche die »christlichen Ansichten« kennen, wahrscheinlich mehr als je zuvor in der Kirchengeschichte. Dennoch frage ich mich, ob es jemals eine Zeit gegeben hat, in der rechte geistliche Anbetung auf einem niedrigeren Niveau lag. In weiten Teilen der Gemeinden ist die gottgewollte Anbetung völlig verlorengegangen, und an deren Stelle findet man heutzutage diese seltsame und fremde Sache, die man »Gottesdienstprogramm« nennt. Dieses Wort ist von der Bühne entlehnt und mit Hilfe betrüblicher menschlicher Weisheit auf die Art des öffentlichen Gottesdienstes angewandt worden, der heute bei uns »Anbetung« genannt wird.

Fundierte Bibelauslegung ist ein unbedingtes Muss in der Gemeinde des lebendigen Gottes. Ohne sie kann keine Gemeinde sich als bibeltreue Gemeinde bezeichnen. Aber die Auslegung kann in einer Art und Weise erfolgen, dass die Zuhörer keinerlei echte geistliche Nahrung mehr erhalten. Denn Worte allein nähren die Seele nicht, sondern nur Gott Selbst kann es tun. Und wenn die Zuhörer Gott nicht in persönlicher Erfahrung finden, werden sie durch das Hören der Wahrheit nicht gebessert. Die Bibel ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um den Menschen eine vertraute und erfüllende Erkenntnis Gottes zu vermitteln, damit sie in das Einssein mit Ihm gelangen, sich an Seiner Gegenwart erfreuen und die innere Lieblichkeit von Gott Selbst im tiefsten Kern und Zentrum schmecken und erleben können.

Dieses Buch ist ein bescheidener Versuch, den hungrigen Kindern Gottes zu helfen, Ihn zu finden. Nichts hier ist neu, außer in dem Sinn, dass es sich hierin um eine Entdeckung handelt, die mein eigenes Herz von geistlichen Realitäten gemacht hat, die für mich höchst erfreulich und wunderbar sind. Schon andere sind vor mir viel tiefer in diese heiligen Geheimnisse eingedrungen; aber wenn mein Feuer auch nur von bescheidener Größe ist, so ist es doch echt, und es mag Menschen geben, die ihre Kerze an seiner Flamme entzünden können.

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Streben nach Gott

von Lucas Derksen Lesezeit: 4 min