Wer hat sie erfunden, die Mode?
Wenn du in einem guten Fachgeschäft ein hochwertiges Kleidungsstück kaufst, wirfst du bestimmt einen Blick auf das Etikett, um herauszufinden, welcher Designer das gute Stück entworfen hat.
Unser eigener großer Designer ist niemand anders als der Schöpfer des Universums – Gott Selbst! Und von Ihm stammen auch die ersten Entwürfe für Kleidungsstücke.
Hast du dich schon einmal gefragt, warum wir überhaupt Kleidung tragen müssen? Die Bibel berichtet, dass Gott den ersten Mann und die erste Frau ohne Kleider geschaffen hat: »Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht« (1.Mo. 2,25).
Bevor Adam und Eva sündigten, gab es keine Kleidung … und es gab weder Schuld- noch Schamgefühle. Das lag daran, dass Adam und Eva ohne Sünde waren. In ihrer Beziehung zu Gott und untereinander gab es keine Barrieren.
Das alles änderte sich, als Adam und Eva sich entschlossen, »es auf ihre Art zu machen«. Sobald sie von der verbotenen Frucht aßen, erlebten sie, was Scham und Verlegenheit bedeuten: »Da wurden ihnen beiden die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren« (1.Mo. 3,7). Zum ersten Mal in ihrem Leben empfanden sie ein Scham- und Schuldgefühl als Folge der Sünde. Seitdem wird Nacktheit außerhalb der Ehe in der Bibel als Schande bezeichnet.
Adam und Eva versuchten sofort, ihr Problem mit der Nacktheit und Scham zu lösen. Doch sie fragten nicht Gott um Rat, wie sie sich kleiden sollten. Stattdessen ließen sie sich selbst etwas einfallen: Sie hefteten Feigenblätter zusammen, um die Intimbereiche ihres Körpers zu bedecken. (Wusstest du, dass Feigenblätter sich anfühlen wie grobes Schmirgelpapier? Diese ersten Kleidungsstücke waren bestimmt sehr unbequem!) Sie erkannten schnell, dass die Feigenblätter keine zufriedenstellende Lösung für ihr Problem waren. Deshalb versteckten sie sich.
Glücklicherweise ließ Gott sie nicht lange in ihrem Versteck. Er ergriff die Initiative, um die unterbrochene Verbindung wiederherzustellen. »Da rief Gott der HERR den Menschen und sprach: Wo bist du?« (1.Mo. 3,9).
Bitte beachte, wer das Problem mit der fehlenden Kleidung zuerst ansprach. Es war nicht Gott, sondern Adam! Seine ersten Worte nach dem Sündenfall lauteten: »Ich hörte Deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt; darum habe ich mich verborgen!« (1.Mo. 3,10).
Die Art, wie Gott darauf reagierte, beweist, dass die Nacktheit der Menschen für Ihn nicht das Hauptproblem war. »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem Ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?« (1.Mo. 3,11).
Adam und Eva ging es vor allem um ihre Nacktheit. Für Gott war es jedoch viel wichtiger, dass die beiden Sein Wort missachtet hatten und ihre Beziehung zu Ihm zerbrochen war. Ihnen war ihr Äußeres wichtig, Gott jedoch ging es um ihr Inneres, ihr Herz.
Zunächst sprach Gott das Problem ihrer Nacktheit gar nicht an. Zuallererst befasste Er sich mit dem Grundproblem ihrer Sünde und den damit verbundenen Folgen, mit der zerbrochenen Beziehung zu Ihm. Er schenkte ihnen das Evangelium, die Verheißung, dass es für das Problem ihrer Sünde eine Lösung geben würde (1.Mo. 3,15). Erst dann kam Gott auf die Frage der Kleidung zurück. Voller Liebe, Anteilnahme und Barmherzigkeit kleidete Gott das erste Menschenpaar ein:
»Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie« (1.Mo. 3,21).
Gott übersah das Problem ihrer Nacktheit nicht und verhielt sich auch nicht so, als würde es keine Rolle spielen. Aber es war auch nicht das wichtigste Thema für Ihn.
Als Er sich schließlich der Kleiderfrage widmete, sagte Er sinngemäß zu Adam und Eva: »Hier ist Meine Lösung für eure Nacktheit. Eure Art, das Problem zu lösen, funktioniert vorn und hinten nicht. Ihr müsst es auf Meine Art tun!« Wichtig ist hier, dass der »Entwurf« von Adam und Eva (Feigenblätter) ganz anders war als das von Gott entwickelte Design (Kleidung aus Tierfellen).
In 1. Mose 3,7 lesen wir: »Und sie banden sich Feigenblätter um und machten sich Schurze«. Das Wort in der ursprünglichen Sprache könnte man auch mit »Schürzen« oder »Gürtel für die Hüfte« übersetzen. Im Gegensatz dazu waren die »Kleider«, die Gott für Adam und Eva anfertigte (1.Mo. 3,21), »Tuniken« oder »Mäntel«. Liest man in verschiedenen Wörterbüchern zur Bibel nach, stellt man fest, dass sich dieser Begriff auf ein Kleidungsstück bezieht, das den Körper zumindest vom Hals bis zu den Knien bedeckt.
Adam und Eva bedeckten lediglich ihre intimen Körperteile.
Gott dagegen bedeckte ihren ganzen Körper.
Diese Feststellung hilft uns zu verstehen, dass Gott mit der Kleidung das Ziel hatte, den Körper zu bedecken. Ich bin so dankbar, dass Gott an jedem Detail in unserem Leben interessiert ist. Es ist so, wie Jesus sagt: »Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt« (Lk. 12,7). Das, was wir tragen, ist für die meisten von uns ein bedeutendes »Detail«! Da Gott uns kennt und uns liebt, können wir Seinen Plänen und Anweisungen für unser Leben voll und ganz vertrauen.
Drei Lebensprinzipien
Ob es uns bewusst ist oder nicht, unsere äußere Erscheinung vermittelt den Menschen in unserem Umfeld eine Botschaft. Unsere Entscheidungen bezüglich Modefragen gründen sich letzten Endes auf unsere Wertevorstellungen. Deshalb ist es wichtig, sich folgende Fragen zu stellen: Warum bin ich auf der Welt? Was ist Sinn und Ziel meines Lebens? Habe ich einen bestimmten Auftrag zu erfüllen?
Wenn wir mit unserem Leben Gott die Ehre geben wollen, dann wird dieses Ziel auch unsere Entscheidung für einen bestimmten Kleidungsstil und unsere Art zu handeln prägen. Sehen wir uns einmal drei Grundprinzipien an, die auch einen Einfluss haben auf das, was wir tragen.
1. Mein Körper gehört nicht mir, sondern Gott
Vielleicht hast du diesen Satz schon einmal gehört (oder sogar selbst gesagt): »Es ist mein Körper. Ich kann damit tun und lassen, was ich will.« Aber ist es wirklich dein Körper?
In 1. Korinther 6,19-20 werden wir eines Besseren belehrt: »Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!«
Was würdest du empfinden, wenn dir jemand etwas Wertvolles wegnehmen und einfach in den Müll werfen oder verschenken würde? Darf ich raten? Bestimmt wärst du nicht begeistert. Denk daran: Du bist in den Augen Gottes wertvoll, denn du gehörst Ihm!
2. Jesus ist Herr über alles
Heute werden wir förmlich bombardiert mit der Idee, dass wir die vollen Rechte an unserem Leben hätten. Wir hören Sätze wie: »Mach es auf deine Art … Dir sind keine Grenzen gesetzt!« Was sagt Gott dazu?
Die Wahrheit lautet: »… ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn« (Röm. 14,8).
Gott hat das Recht, jeden Bereich unseres Lebens zu prägen – auch das, was wir essen, trinken und anziehen. Wenn es um unser Aussehen geht, sollten wir uns fragen: Wer oder was bestimmt denn, was wir tragen – unser kulturelles Umfeld, Leute aus unserer Altersgruppe, die Medien – oder nicht vielmehr Jesus Christus und Sein Wort?
3. Mein Bürgerrecht ist im Himmel
Wenn du in ein fremdes Land reist, wirst du feststellen, dass der Kleidungsstil der Frauen dort ihr kulturelles Umfeld widerspiegelt. Als Christen gehören wir nicht zu dieser Welt. Wir sind Bürger eines anderen, des göttlichen Reiches. Das bedeutet, dass wir mit unserem ganzen Wesen zeigen sollten, wohin wir wirklich gehören.
Die Welt sagt uns jedoch etwas anderes. Auf Pinterest und in Modemagazinen sehen wir, welcher Look gerade »in« und was »angesagt« ist.
Wie sollten wir als gläubige Menschen auf diese Botschaften reagieren? Wir sollten uns die Frage stellen: Wollen wir auch nach außen hin zeigen, zu welchem Reich wir gehören? Der Apostel Paulus formuliert es so: »Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist« (Röm. 12,2).
Welcher Philosophie folgen wir?
Meistens verbreiten soziale Medien, Kinofilme, Printmedien und der Fernseher eine Sichtweise von Mode und Stil, die so gänzlich anders ist als der Blickwinkel Gottes.
Die Philosophie der Welt sagt dir zum Beispiel:
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- Schönheit ist äußerlich wahrnehmbar und körperbetont.
- Dein Körper gehört dir, und deshalb kannst du mit ihm umgehen, wie du willst.
- Nutze deinen Körper, um andere in Versuchung zu führen oder zu reizen.
- Das, was du anziehst, ist nur etwas Äußerliches und deshalb nebensächlich.
Doch Gottes Sichtweise lautet:
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- Schönheit liegt im inneren und geistigen Bereich.
- Dein Körper ist die Wohnstätte Gottes, und deshalb solltest du gut auf ihn achtgeben.
- Nutze deinen Körper, um deine Mitmenschen zu schützen, aufzubauen und zu stärken.
- Das, was du anziehst, spiegelt das wider, was in deinem Herzen vorhanden ist.
Und jetzt stell dir ein paar Fragen über deine aktuellen Entscheidungen in punkto Mode und Kleidung:
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- Was vermitteln meine Kleidung und mein Aussehen über meine Person und meinen Glauben?
- Welche Punkte der weltlichen Philosophie habe ich (eventuell) übernommen?
- Muss ich an meiner Auffassung über meine Kleidung und mein Aussehen etwas ändern?
Erkennst du jetzt, wie unsere Kleidung und unser Aussehen das vermitteln, woran wir glauben? Für Christen geht es beim Thema »ehrbarer Anstand« (1.Tim. 2,9) vor allem darum, wie wir über Gott, über unsere Mitmenschen und über uns selbst denken. Unsere Gesinnung zeigt sich in unserer Kleidung, unseren Gesprächen und Handlungen. Dadurch tritt unsere innere Haltung deutlich zutage.
Was wir tragen + wie wir aussehen = ein Bild von dem, was wir glauben
Nicht nur unsere Denkweise steht auf dem Prüfstand. Ob du es glaubst oder nicht: Das, was wir tragen, kann eine große Wirkung auf die Gedanken unserer Mitmenschen haben. Sind wir uns dieser Verantwortung bewusst?
Eine Geschichte, die mir eine Bekannte erzählt hat, hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. »Vor fünf Jahren habe ich erfahren, dass mein Mann seine Gedanken nicht in den Griff bekommen konnte. Das Ganze endete in einer Affäre mit einer Arbeitskollegin, die sich sehr aufreizend kleidete. Für mich ist damals eine Welt zusammengebrochen.«
Darf ich dir eine Frage stellen? Wer hatte Schuld an dieser Affäre? Der Ehemann meiner Bekannten? Unbedingt! War die Frau, die sich aufreizend kleidete, ebenfalls dafür verantwortlich? Unbedingt!
Richard Baxter, ein Pastor im 17. Jahrhundert, erkannte schon damals, dass die Art, wie eine Frau sich kleidet, für die Gedanken eines Mannes zum Fallstrick werden kann. Er nutzte eine bildhafte Ausdrucksweise, um auf drastische Weise zu veranschaulichen, wie die Entscheidungen, die wir als Frauen treffen, die Männer in unserem Umfeld beeinflussen können. Er sagte zu den Frauen:
»Selbst wenn ihre Sünde und Eitelkeit die Ursache sein mögen, ist es dennoch eure Sünde, wenn ihr ihnen einen unnötigen Anlass zur Sünde bietet … Ihr dürft ihnen keinen Stein des Anstoßes in den Weg legen und das Feuer ihrer Lust nicht weiter entfachen … Ihr müsst euch unter sündigen Menschen bewegen wie mit einer Kerze im Stroh oder in der Nähe von Schießpulver; andernfalls seht ihr die Flamme, die ihr nicht vorhergesehen habt, erst dann, wenn es zu spät ist, sie zu löschen.«
Liebe Leserinnen, Gott fordert jede von uns auf, uns in dieser Welt zu »bewegen wie mit einer Kerze im Stroh oder in der Nähe von Schießpulver«. Ein Feuer oder eine Explosion kann verheerend sein, zu Verletzungen führen und sogar viele Menschenleben vernichten.
Damit wollen wir nicht andeuten, dass Männer nicht für ihre Gedanken oder ihr Verhalten verantwortlich seien. Im Gegenteil: Sie müssen lernen, ihren Weg mit Gott zu gehen und ihre Gedanken unter die Herrschaft Christi zu bringen, auch wenn sie in einem Kulturkreis leben, in dem sich die Schamlosigkeit unkontrolliert ausbreitet.
Für uns als Christinnen kann jedoch die Art, wie wir uns kleiden, Männern entweder zum moralischen Erfolg verhelfen oder aber zu einer Versuchung werden, der sie nur schwer widerstehen können. Das bedeutet aber, dass Männer und Frauen gleichermaßen verantwortlich sind für sittlich-moralische Reinheit!
Melody Green schildert die widersprüchlichen Signale, die viele Christen aussenden, wenn sie ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen:
»Leider scheinen viele Christen so in ihrer eigenen, egoistischen Welt versunken zu sein, dass sie entweder gar nicht merken oder es ihnen gleichgültig ist, welche Wirkung sie auf andere haben. Vielleicht erwecken sie sogar den Eindruck, als hätten sie eine echte Begeisterung und Liebe zu unserem Herrn; aber ihr Körper sendet eine vollkommen andere Botschaft aus. Ich weiß das, weil … ich genauso war; zum Teil, weil ich es nicht besser wusste, aber hauptsächlich aus einer Haltung der Rebellion heraus. Ich kann mich noch erinnern, wie ich dachte: ›Es ist doch nicht meine Schuld, wenn sie mit den Blicken an mir kleben und die Augen von unserem Herrn abwenden. Sie sind einfach nicht fromm genug. Warum sollte ich mich ändern, bloß weil sie zu schwach sind?‹
Aber der Herr zeigte mir, dass es tatsächlich meine Schuld war. Ich war meinem Bruder im Herrn ein Stolperstein geworden, und das musste sich ändern. Sobald ich erkannte, welchen Schaden ich mit meiner Selbstsucht anderen und dadurch auch unserem Herrn zufügte, schämte ich mich. Ich war zutiefst beschämt, dass ich eine so schamlose Botschafterin Jesu war.«
Das sind harte und offene Worte. Wir sollten alles Menschenmögliche tun, um unseren Brüdern im Herrn zu helfen, damit sie standhaft im Glauben bleiben und wir mit unserer Kleidung und unserem Aussehen Gott die Ehre geben.
Bitte stelle dir diese Fragen: Strahle ich die Philosophie der Welt über Schönheit und Kleidung aus oder folge ich den Gedanken Gottes? Unterstütze oder behindere ich Männer bei ihrem Wunsch nach ethisch-moralischer Reinheit?
Entnommen aus dem Buch »Ist es für Gott eine Frage, was ich trage?«, CV Dillenburg