Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an Mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.
Johannes 12,46
Wenn Ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde.
Johannes 15,22
Helles Licht ist ein zweischneidiges Schwert. Zwar befreit es uns von der Knechtschaft der Finsternis, aber es offenbart auch die hässlichen Fehler und Mängel, die zuvor im Schatten verborgen lagen. In Seiner Eigenschaft als Licht der Welt offenbart Christus die Verdorbenheit der Sünde (Joh. 9,5). Seit dem Sündenfall von Adam hatte Gott Propheten gesandt, um die Sünde der Menschen aufzudecken, sie zur Buße aufzurufen und sie auf Christus hinzuweisen (Jer. 25,3-7). Nichtsdestotrotz wurde die Scheußlichkeit der Sünde nicht vollständig offenbart, bis Christus auf die Erde kam (Apg. 17,30; vgl. Lk. 12,48). Weil sie selbst Sünder waren, hatte keiner dieser früheren Gesandten Gottes den extremen Gegensatz zwischen der Heiligkeit Gottes und der Sündhaftigkeit der Menschen persönlich verkörpert. Im Leiden Christi, insbesondere in der Kreuzigung, wurde der dunkelste Fleck auf die hellste Leinwand gemalt.
Christus kam als die Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes (Hebr. 1,3), in wahrer und vollkommener Unschuld, um den abscheulichen Charakter der Sünde zu offenbaren (vgl. Hes. 8,3-6). Wir bezeichnen Säuglinge oder Kleinkinder oft als unschuldig; aber in Psalm 51,7 bekennt der Psalmist: »Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.« Christus allein kam unschuldig auf die Welt. Die Evangelien heben die Unschuld Jesu hervor, vor allem in den Stunden vor Seinem Tod. Der Sanhedrin bemühte sich vergeblich, genügend falsche Zeugen zu finden, um sich auf eine Anklage gegen Ihn zu einigen (Mt. 26,60). Als die Volksmenge verlangte, Jesus zu kreuzigen, fragte Pilatus: »Was hat Er denn Böses getan?« (Mt. 27,23).
Johannes berichtet, dass Pilatus innerhalb von neun Versen dreimal sagt, dass er an Christus keine Schuld finden kann (Joh. 18,38 – 19,6). Der Hauptmann, der die Soldaten anführte, die das Todesurteil des Pilatus vollstrecken sollten, bestätigte die Unschuld Christi mit den Worten: »Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!« (Lk. 23,47). Sogar die Schöpfung empörte sich über den ungerechten Tod des Unschuldigen; in Matthäus 27,51 heißt es: »… und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich.«
Christus kam als die Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes, um den abscheulichen Charakter der Sünde zu offenbaren. Die Herrlichkeit des Evangeliums besteht darin, dass der Unschuldige nicht nur die Sünde durch Sein Licht entlarvt, sondern uns auch aus der Finsternis der Sünde befreit.
Die Welt, in die Jesus kam, wurde vom heidnischen Rom regiert und lag in Finsternis. Selbst unter dem Volk Gottes gab es nur wenige, die wahrhaft gläubig waren. Viele der religiösen Führer waren zu blinden Führern geworden (Mt. 23,24). Wahre Frömmigkeit war wie eine einzelne, flackernde Kerze in einer finsteren, stürmischen Nacht. Siebenhundert Jahre vor der Geburt Christi hatte Jesaja gesagt: »Das Volk, das in der Finsternis wandelt, hat ein großes Licht gesehen; über den Bewohnern des Landes der Todesschatten ist ein Licht aufgeleuchtet« (9,1; vgl. Lk. 1,79).
Passenderweise wurde die Geburt Christi durch das Erstrahlen eines hellen Lichtes in einer dunklen Welt verkündet. Plötzlich, in der Dunkelheit der Nacht, stand ein Engel des Herrn vor den Hirten, »und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie« (Lk. 2,9). Später wies ein heller Stern den Weisen den Weg zu Jesus (Mt. 2,1-12). Ein noch herrlicheres Licht begleitete das Leben und Wirken Jesu.
Der Apostel Johannes erinnert sich daran, wie er die Herrlichkeit des fleischgewordenen Wortes sah (Joh. 1,14). Jesus, das Licht der Welt, versprach: »Wer Mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben« (Joh. 8,12). Kurz vor Seinem Tod sagte Jesus: »Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch … Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet!« (Joh. 12,35-36). Als dieses Licht auf Golgatha erhöht wurde, leuchteten sowohl die Gerechtigkeit als auch die erlösende Liebe Gottes mit strahlendem Glanz.
Wir nehmen Licht als selbstverständlich hin, bis wir es verlieren. Als du das letzte Mal versucht hast, dich in der Dunkelheit zurechtzufinden, hast du wahrscheinlich deine Arme ausgestreckt, um nach etwas Festem zu tasten. Gott ist »jedem Einzelnen von uns nicht ferne«. Das Problem ist nur, dass wir Ihn nicht sehen können, solange Er uns nicht die Augen öffnet, so dass wir darauf angewiesen sind, Ihn in der Dunkelheit »umhertastend wahr[zu]nehmen« (Apg. 17,27).
Wir können unserem Leben keinen Sinn geben, bis »Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, … es auch in unseren Herzen [hat] licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi« (2.Kor. 4,6). Wie die Feuersäule, die Sein Volk durch die Wüste führte (2.Mo. 13,21; 14,20), hat der Herr Jesus Christus ein »auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums … aus der Finsternis berufen … zu Seinem wunderbaren Licht, [damit sie Seine Tugenden verkünden]« (1.Pt. 2,9). Jemand sagte: »Wenn man nun die ganze Weisheit der Welt auf einen Haufen zusammentragen würde, so würde man auch nicht einen Funken wahren Lichts in dieser Masse finden, sondern es wird vielmehr ein verworrenes Chaos sein, da es allein bei Christus steht, uns aus der Finsternis zu befreien.«
Aus dem Buch:
Warum Christus kam
Wenn wir über die Geburt Christi nachdenken, richten wir unsere Aufmerksamkeit oft auf den detaillierten Bericht des Lukas-Evangeliums. Aber um den Hauptpunkt der Geschichte zu verstehen – nämlich, dass der ewige Sohn Gottes unsere menschliche Natur aus Fleisch und Blut angenommen hat –, müssen wir aus der gesamten Bibel lernen, warum Christus wirklich auf die Erde kam.
Warum ist Christus gekommen? Diese 31 Antworten ermutigen Dich, die Geburt Christi tiefgründiger zu verstehen und klarer zu sehen, wie sie mit Seinem gesamten Wirken verbunden ist, und Du kannst ihre Bedeutung für Dein Leben begreifen.
»Warum Christus kam« eignet sich gut für Familienandachten oder für die persönliche Stille Zeit – nicht nur in der Adventszeit. Mit einem Einband aus Kunstleder und mit Goldprägung und einem wunderschönen Design ist dies ein perfektes Geschenk für geliebte Menschen.


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