Erlaube mir, dass ich mich an einige persönlich wende. Möge Gott in Seiner ewigen Gnade dazu Seinen Segen geben! Du kannst vielleicht sagen, dass du durch Gottes Gnade mit mir übereinstimmen kannst. Dem Herrn sei gedankt, dass wir von unseren gegenwärtigen Sünden und unserer Erbsünde überführt worden sind. Wir haben erkannt, wie selbstgerecht wir sind, und wir haben unseren Unglauben bitter zu spüren bekommen. Durch Gnade sind wir zu Jesus Christus gekommen. Wir können unseren Herzen Frieden zusprechen, weil Gott uns den Frieden geschenkt hat.
Kannst du das so sagen?
Dann begrüße ich dich so, wie die Engel das mit den Frauen am ersten Tag der Woche taten: »Fürchtet ihr euch nicht!« (Mt. 28,5).
Du kannst dich glücklich schätzen. Du kannst dich zur Ruhe begeben und hast tatsächlich Frieden, weil Gott dir Frieden geschenkt hat; du kannst getrost alles annehmen, was Gott für dich vorgesehen hat, denn dir kann jetzt nichts mehr geschehen als das, was Gottes Liebe für deine Seele vorgesehen hat. Du brauchst dich nicht vor Kämpfen zu fürchten, die von außen kommen, denn du hast innerlich Frieden. Ist Gott dein Vater? Bist du mit Christus vereint? Ist Er dein Freund? Dann blicke getrost aufwärts! Alles gehört dir, und du gehörst Christus an, Christus aber gehört Gott an (s. 1.Kor. 3,22-23). Alles wird zu deinem Besten dienen (Röm. 8,28). Alle Haare deines Hauptes sind gezählt; wenn jemand dich antastet, tastet er Gottes Augapfel an (Sach. 2,12).
Sei nicht abtrünnig
Dann hüte dich aber davor, dich auf deiner Bekehrung auszuruhen! Du, der du ein Kind im Glauben an Christus bist, solltest in dem Herrn Jesus Christus jeden Augenblick neue Entdeckungen machen. Du darfst dich nicht auf deinen vergangenen Erfahrungen und auf dem in dir vollbrachten Werk ausruhen, sondern du musst immer wieder von dir wegsehen und auf die alleinige Gerechtigkeit Jesu Christi schauen. Du musst immer wieder wie ein armer Sünder kommen, der aus dem Brunnen der Errettung Wasser schöpft. Du musst die Dinge, die hinter dir liegen, vergessen und dich ständig nach den Dingen, die vor dir liegen, ausstrecken.
Du musst in liebevoller und enger Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus leben. Es gibt viele unter uns, die den Frieden wegen ihres lieblosen Wandels verlieren. Mancherlei Dinge schieben sich zwischen Christus und uns, und wir fallen in die Dunkelheit zurück; irgendjemand oder irgendetwas zieht unsere Herzen von Gott weg, und das betrübt den Heiligen Geist, und der Heilige Geist überlässt uns dann unseren eigenen Wegen.
Deswegen möchte ich dich, der du mit Gott Frieden geschlossen hast, ermahnen, dich darum zu kümmern, dass du diesen Frieden nicht verlierst. Es stimmt, dass du, einmal in Christus, nicht mehr verdammt werden kannst: »So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind« (Röm. 8,1); doch auch, wenn man letztendlich nicht verdammt werden kann, kann man jedoch übel fallen und die restlichen Tage des Lebens unbrauchbar für das Reich Gottes verbringen.
Hüte dich davor, abtrünnig zu werden, und um Jesu Christi willen betrübe nicht den Heiligen Geist – es könnte passieren, dass du deinen Trost nicht wiederbekommst! Ach, hüte dich davor, ziellos umherzuirren und dich von Gott zu entfernen, nachdem du einst zu Jesus Christus gekommen bist! Ich habe für meinen Rückfall teuer bezahlt. Unsere Herzen sind so gottlos und verdammt, dass dein trügerisches Herz, wenn du dich nicht darum kümmerst, wenn du nicht ständig bußfertig bist, dich täuschen und vom Weg abbringen wird. Es ist immer traurig, wenn der Vater züchtigen und korrigieren muss; schau auf Hiob, David und andere Heilige der Schrift, wie sie heimgesucht wurden. Erlaube mir daher, dass ich dich, der du Frieden bekommen hast, ermahne, in enger Gemeinschaft mit Christus zu bleiben.
Pass dich nicht dieser Welt an
Mich betrübt der gleichgültige Wandel der Christen, die Jesus Christus erkannt haben; man merkt kaum einen Unterschied zwischen ihnen und anderen Menschen, und ich kann kaum noch erkennen, wer ein echter Christ ist. Christen haben Angst, von Gott zu sprechen – sie schwimmen mit dem Strom. Wenn sie weltliche Gemeinschaft pflegen, dann sprechen sie von der Welt so, als ob sie dabei in ihrem Element wären. Das würden sie aber nicht tun, wenn sie Christi Liebe erkannt hätten. Wenn das Licht des Herrn deine Seele erleuchtet hat, kannst du ständig über die Liebe Christi sprechen. Es gab mal eine Zeit, da konntest du etwas über deinen lieben Herrn sagen. Aber wenn du jetzt mit anderen zusammenkommst, die mutige Reden über diese Welt führen, dann hast du Angst, ausgelacht zu werden, wenn du über Jesus Christus redest.
Viele Menschen haben sich der Welt im schlimmsten Sinn des Wortes gleichgestellt. Sie wettern, wohl zu Recht, gegen die kirchlichen Zeremonien; aber mit den Zeremonien ihres eigenen Benehmens sind sie höchst zufrieden. Viel schlimmer ist, dass sie sich der Welt anpassen. Pass auf dich auf, dass du dich nicht der Welt anpasst! Was haben Christen mit der Welt zu schaffen?! Christen sollten außerordentlich gut wandeln und für ihren Herrn tapfer eintreten, damit alle, die mit ihnen zusammen sind, merken, dass sie zu Jesus gehören. Ich möchte dich ermutigen, dich auf Jesus Christus ganz einzulassen, damit Gott beständig in deinem Herzen wohnen kann! Wir verlassen uns darauf, dass wir an unserem Glauben festhalten, und verlieren dabei unseren Trost. Wir sollten jedoch im Glauben wachsen und in der Gewissheit fest werden und erkennen, dass wir zu Gott gehören, und uns vom Heiligen Geist trösten und erbauen lassen.
Jesus Christus wird heutzutage im Haus Seiner Freunde sehr verletzt (Sach. 13,6). Verzeih mir, wenn ich es so genau nehme. Es betrübt mich sehr, dass Jesus Christus häufiger von Seinen Freunden verletzt wird als von Seinen Feinden. Wenn du Christus kennst, dann bleibe um Seinetwillen nah bei Ihm! Wenn Gott dir Frieden geschenkt hat, dann halte an diesem Frieden fest, indem du beständig auf Jesus Christus schaust. Du, der du mit Gott Frieden geschlossen hast und in der Versuchung stehst, fürchte dich nicht: Alles wird zu deinem Besten dienen! Solltest du versucht werden, fürchte dich nicht: Wenn Er deinem Herzen Frieden geschenkt hat, werden dir alle diese Dinge zu deinem Besten dienen.
Entnommen aus dem Buch: »Der Weg zum Frieden«, VOH-Verlag