Eines, was ich als Vater gelernt habe, ist, sehr vorsichtig mit Versprechen zu sein. Denn es gibt Zeiten, in denen ich einfach nicht tun kann, was ich mir vorgenommen habe. Und Kinder – alle Kinder – haben diese besondere Fähigkeit, sich perfekt an alle Versprechen zu erinnern, die man ihnen gibt. Deshalb lernt ein weiser Vater zu sagen: »So Gott will. Papa wird sein Bestes geben.« Warum? Weil wir die Umstände, die vor uns liegen, weder vorhersehen noch kontrollieren können. Aus diesem Grund können wir keine Versprechen machen. Unsere Kinder lernen das, auch wenn es ihnen manchmal nicht gefällt. Was ihnen dabei bewusst wird, ist, dass wir endlich sind und dass wir, so gern wir auch alles für sie tun möchten, nicht alles unter Kontrolle haben. Deshalb werden wir manchmal versagen. Gott ist nicht so. Er ist das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Er sagt nicht: »Das ist deine Hoffnung auf den Himmel, so Gott will.« Er sagt: »Das ist deine Hoffnung auf den Himmel – Ich bin Gott.«
Also, meine Lieben, wenn ihr Prüfungen und Versuchungen gegenübersteht und wenn ihr an Momente in eurem Leben gelangt, in denen der Tod größer als sonst erscheint, haltet an dieser Hoffnung fest.
Ich erinnere mich, dass bei mir dieser Moment am Abend vor der letzten Operation im Krankenhaus war. Bridget war gekommen und hatte mich um ein paar Dinge gebeten. Wir waren verantwortungsbewusste Eltern und hatten ein Testament gemacht und alles andere geregelt, bevor wir nach Lusaka gezogen sind. Aber seitdem hatten wir nicht mehr viel in dieser Richtung unternommen – und die Dinge sind jetzt ganz anders als früher.
So saß meine liebe Frau am Abend vor meiner Operation da und sprach das Thema an, das niemand ansprechen möchte. Sie sagte: »Hör zu, ich brauche ein paar Dinge von dir.«
Ich antwortete ihr: »Ich mach das.« Also machte ich mir einen Plan, einfach alles aufzuschreiben, was sie brauchen würde, falls es nicht so laufen würde, wie wir es uns erhofften.
Eine Weile später kam sie zurück und fragte: »Schatz, hast du es gemacht?«
Ich sagte: »Ich glaube, ich kann das nicht.«
Sie fragte: »Warum?«
Ich sagte: »Nun, wenn du vor ein paar Monaten zu mir gekommen wärst und wir gesagt hätten, wir müssen uns hinsetzen und das tun, wäre das kein Problem gewesen. Aber morgen werden sie mich betäuben, meine Brust öffnen, mein Herz stoppen, es reparieren und hoffen, dass es wieder zu schlagen beginnt. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich das jetzt tun muss, aber ich weiß nicht einmal, wie sich das anfühlt. Ich weiß einfach nicht, ob ich das kann.«
Da fragte meine geliebte, süße, liebevolle Frau mich: »Wo ist deine Hoffnung?«
Worauf ich antwortete: »Ich habe nur darauf gewartet, dass du darauf kommst. Jetzt kann ich es tun. Ich wollte nur sichergehen, dass du theologisch alles geklärt hast, bevor ich es tue.«
Aber das ist der Punkt, ihr Heiligen: Wenn man dem Tod ins Auge sieht, ist das nicht der richtige Moment, um seine Hoffnung zu klären. Der richtige Moment, um seine Hoffnung zu klären, ist jetzt. Denn wenn diese Momente kommen, haben wir keine Zeit mehr, eine Theologie des Himmels zu entwickeln. Was wir dann tun, ist aus unseren tiefen Überzeugungen heraus zu reagieren, die wir uns schon aufgebaut haben. Möge Gott uns durch Seine Gnade in diesen Überzeugungen bestärken, dass es einen neuen Himmel und eine neue Erde und ein neues Jerusalem geben wird, dass wir diesen Ort in vollkommener Gemeinschaft mit unserem vollkommenen Gott bewohnen werden, dass wir geheilt werden, vollständig und vollkommen geheilt in jeder Hinsicht, und dass vollkommene Gerechtigkeit tatsächlich herrschen wird. Das ist die Hoffnung der Gläubigen auf den Himmel.